BERLIN. Die Bundespolizei hat in Berlin einen mutmaßlichen Islamisten festgenommen, der zuvor in Syrien gekämpft haben soll. Der Mann war aus Istanbul nach Berlin eingereist und war am Sonnabend auf dem Flughafen Tegel verhaftet worden, berichtet die Frankfurter Allgemeine. Demnach handle es sich bei ihm um einen „dicken Fisch“, schreibt das Blatt unter Berufung auf Informationen aus der Führung der Bundespolizei.
Er habe in Syrien gekämpft, sich der Terrorgruppe Isis angeschlossen, sei mehrfach verwundet worden und habe im Internet mit einem Sturmgewehr posiert. Der 30 Jahre alte Mann stammt aus Frankreich und besitzt zusätzlich die algerische Staatsbürgerschaft. Die französischen Behörden werfen dem Islamisten vor, er habe geplant, in Frankreich weitere Kämpfer für die Isis anzuwerben oder sogar einen Anschlag vorzubereiten.
Bereits in der vergangenen Woche hatte die Bundespolizei einen 17 Jahre alten Moslem festgenommen, der von Istanbul nach Stuttgart gereist war. Er war den türkischen Behörden aufgefallen, weil er sich dem Dschihad in Syrien anschließen wollte und war von ihnen zurück nach Deutschland geschickt worden.
Verfassungsschutz warnt vor Rückkehrern
Am Donnerstag war eine 27 Jahre alte Frau in Frankfurt verhaftet worden, die ebenfalls aus Istanbul eingereist war. Sie steht im Verdacht, eine bewaffnete Straftat vorbereitet zu haben.
In Spanien setzte die Polizei am Montag bei einer Razzia acht Islamisten fest, die Verbindung zur Isis haben sollen. Die Gruppe sei von einem Mann angeführt worden, der zuvor im amerikanischen Gefangenenlager Guantanamo inhaftiert war, berichtet die Bild-Zeitung.
Die Rückkehr ehemaliger Syrienkämpfer nach Deutschland bereitet den Sicherheitsbehörden zunehmend Sorge. Laut Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen gehe von den Islamisten eine „erhebliche Gefahr“ aus. Seit beginn des Krieges seien etwa 320 Personen aus Deutschland nach Syrien in den Dschihad gezogen. Hundert von ihnen seien mittlerweile wieder in die Bundesrepublik zurückgekehrt. (krk)