BERGISCH GLADBACH. Die Jugendorganisationen von SPD und CDU wollen anläßlich der Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen gemeinsam gegen Pro NRW kämpfen. Auf einer Informationsveranstaltung in Bergisch Gladbach warnten die Jungsozialisten und CDU-Nachwuchspolitiker vor den Gefahren des „aufkeimenden Rechtsextremismus“.
Anlaß ist die Ankündigung der zu Pro NRW gehörenden Bürgerbewegung Pro Rhein-Berg, bei den Wahlen antreten zu wollen. Florian Bennewitz, schulpolitischer Sprecher der Jusos in Bergisch Gladbach, sagte, die Vorstellung, daß eine rechtsradikale Partei in den Stadtrat einziehen und dort Steuergelder „rechtschaffener Bergisch Gladbacher Bürger mißbrauchen“ könne, sei für ihn „zutiefst bestürzend“.
Oliver Grieß, Schriftführer und Vorstandsmitglied der örtlichen Jungen Union, zeigte sich erfreut, daß mit Alexander Häusler ein fachkundiger Referent gefunden worden sei, der wisse, wie man erfolgreich etwas gegen die „schleichende Rechtsradikalisierung“ unternehmen könne.
Überparteiliches Bündnis gegen Rechts geplant
Häusler, der Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Arbeitsstelle Neonazismus an der Fachhochschule Düsseldorf ist, veröffentlichte in diesem Jahr eine Arbeit über die Pro-Bewegungen und deren „Rechtspopulismus“. Darüber hinaus schreibt Häusler allerdings auch für linksextreme Publikationen wie beispielsweise Lotta – antifaschistische Zeitung aus NRW.
Dort warnte er in der diesjährigen Frühjahrsausgabe vor der „Rechtsaußen-Gruppierung“ Pro Köln, die „vorhandene Ängste und Ressentiments in der Bürgerschaft in rassistische Stoßrichtungen“ lenke.
Die Organisatoren der „jugendpolitischen Konferenz über Pro NRW“ kündigten zudem an, ein überparteiliches Bündnis gegen Rechts gründen zu wollen. Bennewitz gab sich zuversichtlich, mit Hilfe der zahlreichen Jugendlichen eine „wirkungsvolle Bastion gegen den Faschismus in Bergisch Gladbach“ aufbauen zu können.