BERLIN. Nach einer massiven Diffamierungskampagne wegen seiner früheren Publikationstätigkeit für konservative Zeitungen, darunter die Wochenzeitung JUNGE FREIHEIT, hat der designierte Thüringer Kultusminister Peter Krause seinen Amtsverzicht erklärt.
Dieter Stein, Chefredakteur der JF, kritisierte, der Ablauf der Debatte stelle einen Bankrott der politischen und journalistischen Kultur Deutschlands dar. Zu keinem Zeitpunkt habe es von Seiten der Oppositionsparteien und einem Großteil der Medien eine faire und sachliche Auseinandersetzung mit den Texten und Äußerungen Krauses gegeben.
Zugleich sei er entsetzt, daß es hingegen kaum Anstoß erregt, wenn eine designierte Justizministerin, die 1989 für die Blockpartei CDU der DDR-Volkskammer angehörte, bis heute kein eindeutig selbstkritisches Wort über ihre Beteiligung an einer Solidaritätsadresse an die chinesische Regierung anläßlich des Massakers auf dem Platz des Himmlischen Friedens gefunden hat, bei dem rund 3.000 Menschen getötet wurden.
Im Zusammenhang mit der Berichterstattung über Peter Krause wies Stein auch die in der Debatte gemachte Unterstellung zurück, die JF bewege sich in einer „Grauzone der extremen Rechten“.
Die JUNGE FREIHEIT sei seit langem ein anerkanntes konservatives Medium. Bedeutende Journalisten wie die früheren FAZ-Journalisten Karl Feldmeyer oder Klaus Peter Krause, der frühere Feuilleton-Chef der WELT, Günter Zehm, der Publizist Peter Scholl-Latour, der frühere Präsident des BDI Hans-Olaf Henkel oder der jüngst verstorbene Philipp Freiherr von Boeselager, der dem Widerstand gegen Hitler angehörte, schreiben oder schrieben für die JUNGE FREIHEIT.