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Bericht des Inlandsgeheimdienstes: Verfassungsschutzbericht: Faeser und Haldenwang warnen vor Antisemitismus

Bericht des Inlandsgeheimdienstes: Verfassungsschutzbericht: Faeser und Haldenwang warnen vor Antisemitismus

Bericht des Inlandsgeheimdienstes: Verfassungsschutzbericht: Faeser und Haldenwang warnen vor Antisemitismus

Nancy Faeser (SPD), Bundesministerin für Inneres und Heimat, und Thomas Haldenwang, Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV), stellen bei einer Pressekonferenz den Verfassungsschutzbericht 2023 vor.
Nancy Faeser (SPD), Bundesministerin für Inneres und Heimat, und Thomas Haldenwang, Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV), stellen bei einer Pressekonferenz den Verfassungsschutzbericht 2023 vor.
Verfassungschutzpräsident Thomas Haldenwang und Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD): Verfassungsschutzbericht zeigt Gefahr von Islamismus Foto: picture alliance/dpa | Kay Nietfeld
Bericht des Inlandsgeheimdienstes
 

Verfassungsschutzbericht: Faeser und Haldenwang warnen vor Antisemitismus

Der neue Verfassungsschutzbericht ist da. Innenministerin Faeser betont die Gefahr von islamischem Antisemitismus – der Geheimdienst nimmt genau das als Argument gegen Rechts. Auch die AfD wird groß erwähnt. Die wichtigsten Zahlen im Überblick.
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BERLIN. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat bei der Vorstellung des Verfassungsschutzberichts 2023 vor steigendem Antisemitismus durch Moslems gewarnt. „Die furchtbaren Eskalationen im Nahen Osten nach dem Terror der Hamas gegen Israel wirken sich auch bei uns aus“, sagte Faeser mit Blick auf den aktuellen Bericht.

Verfassungsschutzpräsident Thomas Haldenwang betonte: „Das Risiko dschihadistischer Anschläge ist seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel weiter gestiegen.“ Sowohl Terrororganisationen wie der Islamische Staat Provinz Khorasan, aber auch „radikalisierte Einzeltäter ohne erkennbare Anbindung an Terrororganisationen“ seien eine Gefahr für die innere Sicherheit.

Insgesamt gehören laut Verfassungsschutz 27.200 Personen zum islamistischen Spektrum. Dabei gibt es legalistische Gruppen wie die türkische „Millî Görüş“-Bewegung, die durch gesetzeskonforme Arbeit wie Vorträge und Lobbyarbeit ihre Botschaft verbreiten wollen, aber auch Terrororganisationen wie den Islamischen Staat.

Verfassungsschutz erfaßt tausende AfD-Mitglieder

Im Bereich Linksextremismus zählt der Verfassungsschutz 37.000 Personen, von denen er 11.200 für gewaltbereit hält. Das ist ein leichter Anstieg im Vergleich zum Vorjahr, damals vermerkte die Behörde 10.800 gewaltaffine Linksextremisten.

Mit 40.600 Personen, von denen 14.000 als gewaltbereit eingestuft werden, stellt der Rechtsextremismus in Deutschland laut Inlandsgeheimdienst die größte Gefährdergruppe. Von den mehr als 40.000 angeblichen Rechtsextremisten sind 11.000 Mitglied bei der AfD. Grundsätzlich könnten aufgrund der inhaltlichen Heterogenität innerhalb der Partei nicht alle Mitglieder als rechtsextremistisch bezeichnet werden.

Aber: „Der 14. Bundesparteitag der AfD am 28. Juli 2023 in Magdeburg (Sachsen-Anhalt) und die darauffolgende Europawahlversammlung bestätigten die bereits im Vorjahr festgestellte Stärkung der extremistischen Strömungen innerhalb der Partei“, heißt es im Bericht.

Wer falsch abstimmt, wird zum Rechtsextremisten deklariert

Aufgrund der „Abstimmungsergebnisse im Rahmen der am 29. und 30. Juli sowie vom 4. bis 6. August 2023 in Magdeburg (Sachsen-Anhalt) abgehaltenen Europawahlversammlung sowie aufgrund von Äußerungen von Parteifunktionären beträgt das extremistische Personenpotential innerhalb der AfD etwa 11.000 Personen“.

Mit Blick auf den Terrorangriff der Hamas auf Israel vom 7. Oktober vergangenen Jahres und den anschließenden Krieg im Gazastreifen heißt es im Verfassungsschutzbericht, die Ereignisse würden von Rechtsextremisten instrumentalisiert. „So wurde von einigen Akteuren angesichts propalästinensischer Demonstrationen in Deutschland von einem ‚Import‘ des Konflikts gesprochen und Migration pauschal als Wurzel gesellschaftlicher und sozialer Probleme in Deutschland dargestellt.“

Verfassungschutzpräsident Thomas Haldenwang und Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD): Verfassungsschutzbericht zeigt Gefahr von Islamismus Foto: picture alliance/dpa | Kay Nietfeld
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