BERLIN. Im kommenden Jahr könnten rund 390.000 Syrer „Visa zur Familienzusammenführung“ beantragen. Das berichtet die Bild-Zeitung unter Berufung auf Sicherheitskreise. Von Januar 2015 bis Ende Juni dieses Jahres seien weltweit etwa 230.000 Anträge auf Familiennachzug nach Deutschland über das Visaverfahren bewilligt worden.
Während 2015 rund 70.000 Gesuche positiv beschieden worden waren, stieg die Zahl ein Jahr später auf 100.000. Im ersten Halbjahr 2017 betrug die Zahl 60.000, hochgerechnet wären das in diesem Jahr 120.000 bewilligte Anträge.
Ein Großteil der erteilten Visa ging nach Informationen des Blattes an Syrer und Iraker. Seit 2015 machten sie zusammen rund 102.000 Einreise-Erlaubnisse aus. 2016 waren es rund 48.000 Visa, im ersten Halbjahr 2017 etwa 30.000. Sicherheitskreise prognostizierten jedoch 72.000, was einer Verdreifachung gegenüber 2015 entspräche.
Bundesregierung rechnet mit starkem Anstieg
Die Bundesregierung erwarte demnach einen starken Anstieg der Anträge auf Familiennachzug vor allem bei Syrern. In einem internen Papier heiße es: Aus den Asylentscheidungen in 2015 und in 2016 ergebe sich „ein Potential von Syrern, die berechtigt wären, Familienangehörige nachzuholen von rund 267.500 Personen“.
Doch ab März 2018 erhöhe sich dieser Wert nach jetzigem Stand um weitere 120.000 Fälle: das wären somit rund 390.000 Syrer, die Anrecht hätten, ihre Familien nachzuholen. (ls)