STUTTGART. Baden-Württembergs Kultusministerium hat sich gegen den Vorwurf verwahrt, mit seinem Bildungsplan eine „Sexualisierung der Schule“ anzustreben. Gleichzeitig warf ein Sprecher des Ministeriums Kritikern des Vorhabens vor, mit den Ängsten von Eltern zu spielen, „um ihrer Ideologie zu entsprechen und ihre Anhänger anzuheizen“.
Am Sonntag hatten nach Angaben der Veranstalter etwa 3.000 Demonstranten in Stuttgart gegen „Gender-Ideologie und Sexualisierung“ protestiert. Die Polizei sprach von 1.200 Teilnehmern. Es war die bislang größte Demonstration gegen den Bildungsplan der grün-roten Landesregierung.
Linke Gegendemonstranten versuchten, die Veranstaltung zu stören, wurden aber von der Polizei weitgehend in Schach gehalten. Dabei wurden die Einsatzkräfte allerdings von Linksextremisten bespuckt und mit Stinkbomben beworfen.
Kritik wegen Beteiligung von CDU-Politikern
Unterstützung erhielt das Bündnis gegen den Bildungsplan auch von Politikern von AfD und CDU. So beteiligten sich unter anderem die baden-württembergischen „Christdemokraten für das Leben“ (CDL) an der Demonstration. Die AfD-Baden-Württemberg hatte zur Unterstützung der Proteste aufgerufen.
SPD und Grüne forderten die CDU daraufhin auf, sich von den Bildungsplan-Kritikern zu distanzieren. CDU-Landeschef Thomas Strobl müsse klarstellen, „ob er nur Modernität für seine Partei proklamiert oder ob diese auch gelebt wird“, kritisierte SPD-Generalsekretärin Katja Mast.
Der Vorsitzende der baden-württembergischen Grünen, Oliver Hildenbrand, warf den beteiligten CDU-Funktionären vor, sich an die Seite von AfD und ultrakonservativen Verbänden und Personen zu stellen, die nur die traditionelle Familie als wahre Familie anerkennen würden und für die Homosexualität eine Krankheit sei. (krk)