BERLIN. Die neue Berliner Integrationsbeauftragte, Monika Lüke, ist scharf mit dem Neuköllner Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky (beide SPD) ins Gericht gegangen. Dessen Buch „Neukölln ist überall“ habe Einwanderer vor dem Kopf gestoßen, beklagte Lüke gegenüber dem Focus. Er habe damit zur Abschottung dieser Menschen beigetragen. Sie hoffe, Buschkowsky werde noch eines Besseren belehrt.
Die Integrationsbeauftragte bestritt, daß „Multikulti“ in der Hauptstadt gescheitert sei. Viele Zuwanderer engagierten sich gesellschaftlich und besäßen mittlerweile die deutsche Staatsbürgerschaft. „Einige Politiker sollten zur Kenntnis nehmen, daß Deutschland sich sehr verändert hat“, forderte Lüke. Zwar gebe es auch Konflikte, dennoch müßten auch die bereits hier Lebenden an sich arbeiten.
Den Begriff „Integration“ lehnte die SPD-Politikerin dabei ab und plädierte statt dessen für „Partizipation“ lieber, weil es vor allem um Chancengleichheit und gesellschaftliche Teilhabe gehe. Zugleich forderte Lüke mehr Geld für ihre Arbeit. „Was wir hier machen, ist kein Randthema, sondern betrifft die Grundlagen unseres Zusammenlebens.“ Deutsche und Einwanderer seien „untrennbar miteinander verbunden.“ (ho)