MANNHEIM. Der Filmemacher Imad Karim hat schwere Vorwürfe gegen die Macher der ARD-Reportage „Im Netz der Lügen – Der Kampf gegen Fake News“ erhoben. Demnach diffamiere ihn die am 31. Juli erstmals ausgestrahlte Sendung als Verbreiter von Falschmeldungen und als Hetzer. Hierzu gebe der Film Zusammenhänge und Aussagen von ihm gezielt falsch oder verkürzt wieder, kritisiert der TV-Journalist in einem Antwort-Video.
In seiner über Facebook und Youtube veröffentlichten Gegendarstellung „24 Minuten gegen ARD-Fake-News“ wirft Karim dem Autor Claus Hanischdörfer und dem zuständigen SWR-Redakteur Thomas Reutter außerdem vor, ihn getäuscht zu haben. So habe Hanischdörfer bei der ersten Kontaktaufnahme hervorgehoben, es ginge in seinem Film um die Gefahren für die Meinungsfreiheit und Karims Facebook-Sperre als ein Beispiel, was mit dem vor wenigen Wochen beschlossenen Netzwerkdurchsetzungsgesetz passieren könne.
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Der libanesisch-deutsche Regisseur kritisiert zudem, daß seine Aufforderung, die Passagen mit ihm „aus sicherheitsrelevanten Gründen“ aus der Reportage zu schneiden, nicht berücksichtigt wurde. Rechtliche Schritte schließe Karim in diesem Zusammenhang daher nicht aus.
Seit der Ausstrahlung des ARD-Beitrags sei seine persönliche Sicherheit „massiv gefährdet“, schrieb er auf seinem Facebook-Profil und betonte der Antwort-Film sei vielleicht sein letztes Video. „Klagen“, „Anwaltskosten“ sowie „die ständigen Unterlassungserklärungen, Drohungen und Diffamierungen“ raubten ihm jegliche Kraft.
Konsterniert schrieb Karim weiter: „Vielleicht ist dieses großartige Land nicht mehr zu retten. Ich für mich weiß, wen ich am 24.09.2017 wählen werde. Aber ob das noch was ändern kann, weiß ich nicht mehr und bald will ich nicht mehr wissen.“ (gb)