BERLIN. Die nach General Hans Graf von Sponeck benannte Kaserne in Germersheim wird in Südpfalz-Kaserne umbenannt. Das teilte die Bundesregierung auf eine Anfrage der Linkspartei mit. Dies geschehe „als Ergebnis der Meinungsbildung innerhalb der Liegenschaft“, heißt es in der Antwort. Die Kaserne ist derzeit Hauptsitz des Luftwaffenausbildungsbataillons der deutschen Luftwaffe.
Sponeck war im Zweiten Weltkrieg kommandierender General des XXXXII. Armeekorps und beteiligte sich 1941 an der Eroberung der Krim. Als er ohne Rücksprache mit seinen Vorgesetzten eine drohende Einkesselung durch rasche Truppenverlegungen umging, wurde er in einem Prozeß zum Tode verurteilt, von Adolf Hitler aber zu sechs Jahren Festungshaft in Germersheim begnadigt. Dennoch ließ ihn Heinrich Himmler am 23. Juli 1944 zur Abschreckung hinrichten.
Zukunft des Gedenksteins für das NS-Opfer ungewiß
Der 1888 geborene Sponeck galt nicht zuletzt wegen dieser couragierten Tat bisher für die Bundeswehr als Identifikationsfigur. Jüngsten Vorwürfen des amerikanischen Historikers Erik Grimmer-Solem zufolge habe er sich aber zu diesem Zeitpunkt bereits eines Kriegsverbrechens schuldig gemacht, in dem er Sicherheitsdienst und Sicherheitspolizei bei ihren Säuberungsaktionen hinter der Front zuarbeitete.
Ob nun auch der Gedenkstein, der an die Hinrichtung des Generals erinnert, „entfernt oder durch eine kritische Kommentierung ergänzt“ werde, wie von der Linkspartei gefordert, ist noch unklar. (FA)