In knapp drei Monaten jährt sich das Hitler-Attentat vom 20. Juli 1944 zum sechzigsten Mal. Aus diesem Anlaß möchte die JF schon jetzt einen biographischen Reigen eröffnen, um ausgewählte Personen des Widerstandes gegen die NS-Diktatur zu würdigen. Sicherlich kann bei diesem Projekt nur ein kleiner Teil der wichtigen Lebensläufe vorgestellt werden. Anspruch auf Vollständigkeit soll unsere Auswahl auch nicht erheben. Vielmehr sollen die porträtierten Figuren des „20. Juli“ ausdrücken, daß der Widerstand keine „kleine Clique“ adliger Offiziere war – diese Behauptung Goebbels‘ konnte sich bis weit in die Nachkriegszeit halten. Der Widerstand des 20. Juli 1944 hatte Befürworter in verschiedensten Gruppen der 18 Millionen Waffenträger im Zweiten Weltkrieg, in kirchlichen Kreisen genauso wie in sozialdemokratischen, bei Wissenschaftlern wie bei Diplomaten. Ferner konnte sich die Verschwörung weit über die intimen Zirkel in Berlin hinaus in ganz Europa ausbreiten, von der Ostfront bis nach Paris, Wien und Norditalien. Den Einstieg unserer Reihe bildet der bis heute in der Literatur kaum behandelte Generalquartiermeister Eduard Wagner, ferner werden noch der Leipziger Bürgermeister Carl Friedrich Goerdeler, Adam von Trott zu Solz aus dem Auswärtigen Amt, der Militärbefehlshaber in Frankreich Carl-Heinrich von Stülpnagel vorgestellt werden. Auch sollen Albrecht Haushofer, Julius Leber, Pater Alfred Delp S.J., Botschafter Ulrich von Hassel und Jens Jessen ebenso wie Henning von Treskow, Fritz-Dietlof Graf von der Schulenburg, Helmuth James Graf von Moltke, Erwin von Witzleben und nicht zuletzt Claus Graf Schenk zu Stauffenberg eine biographische Würdigung erfahren.