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Großbritannien: Vollgas nur mit Abo: VW setzt Motorenleistung hinter Bezahlschranke

Großbritannien: Vollgas nur mit Abo: VW setzt Motorenleistung hinter Bezahlschranke

Großbritannien: Vollgas nur mit Abo: VW setzt Motorenleistung hinter Bezahlschranke

Bezahlschranke. Eine Baustelle: Der VW-Konzern mit seinem Stammhaus in Wolfsburg.
Bezahlschranke. Eine Baustelle: Der VW-Konzern mit seinem Stammhaus in Wolfsburg.
Der VW-Konzern mit seinem Stammhaus in Wolfsburg. Foto: picture alliance/dpa | Moritz Frankenberg
Großbritannien
 

Vollgas nur mit Abo: VW setzt Motorenleistung hinter Bezahlschranke

VW hat beim ID.3 die Motorleistung per Software gedrosselt – das volle Potential gibt es nur gegen monatliche Zahlungen oder einen hohen Einmalbetrag. Ein Geschäftsmodell mit Zündstoff.
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Marketing, Ausbildung, Student, Kaufmann

WOLFSBURG. Volkswagen (VW) hat in Großbritannien ein neues und äußerst umstrittenes Geschäftsmodell eingeführt: Käufer des Elektro-Modells ID.3 erhalten die volle Motorleistung künftig nur gegen zusätzliche Zahlungen. Laut Berichten hat der Konzern die Varianten Pro und Pro S softwareseitig ab Werk auf 204 PS begrenzt.

Das volle Leistungspotential von 230 PS gibt es nur gegen ein Abo – monatlich umgerechnet rund 19 Euro – oder eine einmalige Freischaltung für 754 Euro. Im Unterschied zum Abo bleibt die einmalige Zahlung auch bei einem späteren Besitzerwechsel wirksam.

Für den deutschen Markt sind ähnliche Pläne derzeit nicht vorgesehen. Dennoch hat VW mit dem Schritt gezeigt, wohin die Reise der Branche gehen könnte. Bezahlschranken und nachträglich freischaltbare Funktionen gelten vielen Herstellern als Zukunftsmodell. Schon heute lassen sich über digitale Plattformen gegen Aufpreis diverse Extras freischalten – vom erweiterten Navigationspaket bis hin zu Fahrerassistenzsystemen. Bislang handelte es sich dabei zumeist um Einmalzahlungen, die mit einem klassischen Kauf gleichzusetzen sind.

VW hält an Bezahlschranke fest

Das Abo-Modell für zentrale Fahrzeugfunktionen ist dagegen ein Novum und dürfte bei Kunden auf Skepsis stoßen. Ähnliche Versuche anderer Hersteller zeigen die Risiken: BMW etwa bot 2022 in den USA eine Sitzheizung für 18 Dollar pro Monat an und kassierte heftige Kritik, bis das Angebot schnell wieder vom Markt genommen wurde.

Trotz solcher Rückschläge ist die Branche entschlossen, am Paywall-Konzept festzuhalten. Die Argumentation lautet, daß Kunden damit flexibler auf technische Neuerungen reagieren könnten. Neue Funktionen ließen sich so auch nach Jahren noch nutzen, sofern die verbaute Hardware dies erlaubt. In der Software-Industrie sind solche Abo-Modelle längst akzeptiert – auf PC, Konsole und Smartphone. Ob sich aber Autofahrer dauerhaft mit „PS gegen Monatsgebühr“ abfinden werden, bleibt offen. (rr)

Der VW-Konzern mit seinem Stammhaus in Wolfsburg. Foto: picture alliance/dpa | Moritz Frankenberg
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