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Anja Arndt, NGO-Affäre, EU-Kommission

Bald gar keine Zölle mehr?: EU kündigt Verhandlungen mit den USA an

Bald gar keine Zölle mehr?: EU kündigt Verhandlungen mit den USA an

Bald gar keine Zölle mehr?: EU kündigt Verhandlungen mit den USA an

Die Präsidentin der EU-Kommission, Ursula von der Leyen, steht an einem Pult des Europaparlaments.
Die Präsidentin der EU-Kommission, Ursula von der Leyen, steht an einem Pult des Europaparlaments.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen: Reagiert auf die neuen US-Zölle der Trump-Regierung. Foto: IMAGO / Panama Pictures
Bald gar keine Zölle mehr?
 

EU kündigt Verhandlungen mit den USA an

Nach dem Fall der weltweiten Aktienkurse am Montagmorgen sind Unternehmen und Anleger besorgt. Sind die US-Zölle nur ein Mittel, um die europäischen Partner an den Verhandlungstisch zu bewegen? Wie schätzen Experten die wirtschaftliche Lage ein?
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BRÜSSEL. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) hat sich bereit erklärt, alle Zölle auf Industriegüter mit den USA abzuschaffen. „Europa ist immer bereit für ein gutes Geschäft“, sagte die 66jährige in Brüssel. Gleichzeitig bereite man sich darauf vor, mit Gegenmaßnahmen die eigenen Interessen zu schützen.

Zuvor sprach sie mit Vertretern der europäischen Stahl- und Metallindustrie, um deren Einschätzung zu den Auswirkungen der US-Zölle zu erhalten. Das Angebot der Europäischen Union liege nun auf dem Tisch, bekräftigte von der Leyen.

EU und USA haben verschiedene Auffassungen über Zollpolitik

Auch Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) äußerte sich am Rande der Europaratssitzung und kritisierte die Zollpolitik des US-Präsidenten: „Es sind Abschottungsmaßnahmen mit schwerem Schaden für die Weltwirtschaft.“ Habeck führte aus, daß sich „Amerika in einer Position der Schwäche“ befinde, was die jüngsten Äußerungen von Elon Musk belegen würden, der sich für eine Null-Zoll-Politik aussprach. Ein Zollkrieg schade allen Seiten und müsse verhindert werden, betonte der Grünen-Politiker. Er begrüße die Öffnung Europas für das pazifische Freihandelsabkommen und eine engere Bindung mit Ländern wie Südkorea, Japan oder Indonesien. Man behalte sich ein breites Spektrum an Maßnahmen vor, „um die eigene Stärke auszuspielen“.

Vertreter der Trump-Regierung beteuerten in Interviews, daß sich bereits mehr als 50 Länder für Verhandlungen gemeldet hätten. „Er hat einen maximalen Hebel für sich kreiert“, lobte US-Finanzminister Scott Bessent Präsident Trump in einem Gespräch mit dem TV-Sender NBC.

Als die Aktienmärkte weltweit am Montag morgen abgestürzt waren, führte dies zu erheblichen Unsicherheiten. Die fehlende Kommunikation darüber, nach welcher Logik US-Präsident Trump handele, berge immense Risiken, kommentierte der amerikanische Podcaster Ben Shapiro der konservativen Medienplattform The Daily Wire.

Unsicherheiten bleiben vorerst bestehen

Ifo-Chef Clemens Fuest warnte in einem Interview mit dem Handelsblatt, „die Zölle könnten erst der Anfang“ eines eskalierenden Wirtschaftskonfliktes sein. Der Volkswirt plädierte für Gegenmaßnahmen der Europäischen Union, allerdings mit einer eingeräumten Frist. US-Ökonom Bruce Kasman von der Großbank JP Morgan, hob das globale Rezessionsrisiko von 40 auf 60 Prozent an.

Die Arbeitslosenquote der USA prognostizierte Kasman für kommendes Jahr bei 5,3 Prozent. Derzeit befindet sich die Quote bei 4,2 Prozent. Bereits jetzt wären die US-Zölle die größte steuerartige Abgabenerhöhung seit dem Smoot-Hawley-Zollgesetz 1930, einer protektionistischen Maßnahme der USA, bei der Zölle auf mehr als 20.000 Produkte auf Rekordniveau angehoben wurden. (rsz)

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen: Reagiert auf die neuen US-Zölle der Trump-Regierung. Foto: IMAGO / Panama Pictures
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