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Rentenfinanzierung: Ökonomen streiten über „Boomer-Soli“

Rentenfinanzierung: Ökonomen streiten über „Boomer-Soli“

Rentenfinanzierung: Ökonomen streiten über „Boomer-Soli“

Senioren bei einem Spaziergang in Norderstedt: Könnte der „Boomer-Soli“ auch ihre Rente retten? (Themenbild)
Senioren bei einem Spaziergang in Norderstedt: Könnte der „Boomer-Soli“ auch ihre Rente retten? (Themenbild)
Senioren bei einem Spaziergang in Norderstedt: Könnte der „Boomer-Soli“ auch ihre Rente retten? Foto: IMAGO / Lobeca
Rentenfinanzierung
 

Ökonomen streiten über „Boomer-Soli“

Mehr Umverteilung – so will das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung die staatliche Rente retten. Doch nicht bei jedem kommt der „Boomer“-Zuschlag gut an.
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KÖLN. Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln) hat sich kritisch zu einer vorgeschlagenen Zusatzabgabe auf staatliche Rente, dem sogenannten Boomer-Soli, geäußert. „Wer die Vermögen bei Rentnerhaushalten nicht mit einbezieht, schießt am Ziel vorbei“, sagte IW-Ökonom Jochen Pimpertz am Mittwoch. „Die gesetzliche Rente sollte nicht allein betrachtet werden und dennoch ist sie besser als ihr Ruf. Denn hier gilt: Wer länger einzahlt, erhält im Alter mehr.“ Diesen Anreiz brauche es „mehr denn je“.

Der Vorschlag des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) sieht vor, sämtliche Alterseinkünfte ab einem Freibetrag von rund 1.000 Euro monatlich mit einer Sonderabgabe von zehn Prozent zu belegen. Davon wären nach Angaben der Berliner Ökonomen die 20 Prozent der Rentnerhaushalte mit den höchsten Einkommen betroffen. „Der Boomer-Soli würde also auch der Tatsache Rechnung tragen, daß die gesetzliche Rente für viele wohlhabende Haushalte oft nur eine geringere Rolle spielt“, heißt es im jüngsten Wochenbericht des Wirtschaftsinstituts.

„Boomer-Soli“ soll Jüngere vor Beitragserhöhungen schützen

Von den zusätzlichen Einnahmen profitiere demnach dann das unterste Fünftel der Einkommensverteilung über höhere gesetzliche Renten, zudem würde die Armutsrisikoquote von rund 18 auf 14 Prozent sinken. Auch blieben Jüngere „weitgehend verschont“, da ausschließlich innerhalb der älteren Generation umverteilt würde, „im Gegensatz zu steigenden Rentenbeiträgen und Steuerzuschüssen, die nach den Plänen der neuen Koalition künftig die zunehmend klammen Kassen der gesetzlichen Rente stabilisieren sollen“.

Nach derzeitigen Schätzungen soll der Rentenbeitrag bis 2035 von 18,6 auf 22,3 Prozent des Bruttolohns steigen. Im Koalitionsvertrag verschrieben sich Union und SPD der Sicherung des Rentenniveaus von 48 Prozent bis 2031. Einhergehende Mehrkosten sollen mit Steuermitteln ausgeglichen werden. (kuk)

Senioren bei einem Spaziergang in Norderstedt: Könnte der „Boomer-Soli“ auch ihre Rente retten? Foto: IMAGO / Lobeca
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