BERLIN. Hausbesitzer müssen sich auf erhebliche Kosten einstellen, wenn ab nächstem Jahr das faktische Verbot von Gas- und Ölheizungen kommen wird. Staatliche Hilfen, die Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) in Aussicht gestellt hat, werden weitgehend wirkungslos bleiben. Zu diesem Schluß kommt eine Untersuchung der Bild-Zeitung.
Habeck will Hausbesitzer ab 2024 schrittweise dazu zwingen, Heizanlagen mit Gas oder Erdöl als Energielieferanten auszutauschen. Ersetzt werden sollen sie durch sogenannte Wärmepumpen. Damit erhofft sich der Grüne Minister eine Einsparung der CO2-Emissionen. Ab 2045 soll dann ein generelles Verbot greifen.
20 Millionen Heizungsanlagen sind betroffen
Obwohl Wärmepumpen erheblich teurer sind als konventionelle Heizungsanlagen, verspricht Habeck durch „große sozialpolitische Unterstützungsmaßnahmen“ wie „direkte Zuschüsse, Kredite und steuerliche Förderungen“ die finanziellen Belastungen für Hausbesitzer gering zu halten. Ein Trugschluss, wie das Boulevardblatt vorrechnet.
Von den Maßnahmen betroffen sind demnach insgesamt rund 20 Millionen Öl- und Gasheizungen in Deutschland. Der Eigentümerverband „Haus & Grund“ schätzt die Folgekosten wie den Einbau einer Wärmepumpe oder einer Solaranlage auf bis zu 100.000 Euro pro Wohneinheit. Viel zu viel für Habecks Budget.
Förderung des Heizungsumbaus ist gar nicht zulässig
Auch der multimilliardenschwere Klimafonds werde hier nicht helfen, da die vorgesehenen Mittel bereits auf Jahre hinaus verplant seien. Zudem lasse die aktuelle Bundesbauordnung ein Verbot von Öl- und Gasheizungen mit anschließendem Ersatz beispielsweise durch Wärmepumpen nur unter sehr eng gefaßten Bedingungen zu.
Eine Förderung sei ansonsten aber gar nicht zulässig. „Wenn der Gesetzgeber den Einbau verbietet, ist gleichzeitig eine finanzielle Förderung von alternativer Heiztechnik haushaltsrechtlich problematisch“, stellte der Präsident des Steuerzahlerbundes, Reiner Holznagel, fest. „Hier werden Hoffnungen geschürt, die später nicht eingehalten werden können.“ (JF)