Am 1. Januar beginnt das Jahr des Gorillas, wie Fürst Albert II. von Monaco im Dezember auf der UN-Artenschutzkonferenz in Rom ausrief. Die Entscheidung trafen das Unep-Sekretariat der Bonner Konvention (CMS), die von Unep und Unesco geführte Great Ape Survival Partnership (Grasp) und der Dachverband World Association of Zoos and Aquariums (Waza). Der Anlaß ist ein trauriger: Drei von vier Gorilla-Arten sind auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN als vom Aussterben bedroht klassifiziert. Der mit 300 Exemplaren extrem gefährdete Cross-River-Gorilla (Gorilla gorilla diehli) lebt in der Grenzregion zwischen Kamerun und Nigeria. Nicht gefährdet ist lediglich sein nächster Verwandter, der Westliche Flachlandgorilla (Gorilla gorilla gorilla), mit etwa 200.000 Exemplaren. Dessen Bestände befinden sich in der Nähe des Golfs von Guinea. Zwei weitere Arten gehören zu den Östlichen Gorillas, die die Regionen der Demokratischen Republik Kongo und die Grenzgebiete zwischen Uganda und Ruanda bewohnen. Da ist zunächst ein Grauer Gorilla (Östlicher Flachlandgorilla/Gorilla beringei graueri) mit 5.000 Exemplaren zu nennen. Von dem am ausgeprägtesten auf dem Boden lebenden Berggorilla (Gorilla beringei beringei) gibt es höchstwahrscheinlich nur noch 700 Exemplare. Der Cross-River-Gorilla und der Berggorilla gehören damit zu den am meisten bedrohten Tierarten überhaupt. Die Ursachen sind die Zerstörung ihrer Lebensräume in Afrika durch Abholzung und Bergbau, aber auch durch den Ebola-Virus. Hinzu kommt, daß Jäger für das Fleisch von Gorillas hohe Preise erzielen. Die Rettung dieser größten aller Menschenaffen erfordert daher vielfältige Maßnahmen. Aber jeder kann einen kleinen Beitrag leisten, nicht nur durch Spenden an entsprechend engagierte Naturschutzorganisationen. Auch die vielen kleinen Dinge des Alltags tragen zur Abholzung von Wäldern bei, in denen teilweise auch Gorillas leben. Holz wird nämlich für die Papierindustrie verwendet. Selbst Zellstoff für Toilettenpapier kann unter Umständen aus asiatischen oder afrikanischen Tropenwäldern stammen, beklagt die Naturschutzorganisation Pro Wildlife. Das ist für einen guten Vorsatz im neuen Jahr nicht ganz unerheblich. Denn ohnehin ist eine Altpapierkrise ausgerufen worden, an der die Finanzmarktkrise ursächlich sein soll, meldet das Recycling-Magazin. Wo Rezession herrscht, geht auch die Altpapiernachfrage zurück. Weltweit sinkende Zeitungsauflagen und schrumpfende Anzeigenteile dürften zudem eine weitere Rolle spielen. Denn Zeitungspapier besteht zu einem hohen Teil aus wiederaufbereitetem Papier. Für die deutschen Kommunen ist die nachlassende Altpapier-Nachfrage schlecht, weil sie Probleme bekommen, ihre Altpapiersammlungen kostendeckend abzugeben. Für die Konsumenten ist der sinkende Altpapierpreis hingegen erfreulich, weil das die Preise für sogenanntes Recyclingpapier niedrig hält. Ein kleiner Beitrag zum Umwelt- und Artenschutz erfordert also nicht immer Verzicht, sondern oft nur die Wahl des jeweils umweltfreundlicheren Produkts. Offizielle englischsprachige Internetseite zum Jahr des Gorillas: www.yog2009.org Pro Wildlife e.V., Kidlerstr. 2, 81371 München, Telefon: 089 / 8 12 99-507 Im Internet: www.jahr-des-gorillas.de