In den USA blicken die Menschen anläßlich ihres 300 Millionsten Einwohners, der statistisch gesehen am 16. Oktober geboren oder eingewandert sein müßte, „zuversichtlich in eine Zukunft des dynamischen Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstums“. Das berichtete die FAZ unter der Titel „Alle elf Sekunden ein neuer Amerikaner“ aus Übersee. Wer hätte von den US-Amerikanern auch etwas anderes als Optimismus erwartet? Bevölkerungsapokalyptische Visionen aus den siebziger Jahren seien in den USA in den letzten Tagen diskutiert worden. Und siehe da, es habe weder eine Hungersnot stattgefunden, noch lebten die US-Bürger im Krieg. Hier beginnt allerdings Optimismus in Wunschwelt umzuschlagen. Denn die US-Streitkräfte sind in aller Welt im Einsatz, vor allem dort, wo es Öl gibt. Sicher nur Zufall, daß die USA das Land mit dem höchsten Energieverbrauch der Welt ist. Bei 100 Millionen Einwohnern in den USA, was dem Stand von 1915 entspräche, sähe die Weltenergiebilanz anders aus. Bis 2050 sollen in den USA sogar 420 Millionen Menschen leben. Bevölkerungsapokalypse? Alles werde besser, zu gut sogar. Die Menschen seien in den USA nämlich nicht am Hungern, sondern eher fettleibig. Hat wirklich jemand behauptet, daß unter dem Bevölkerungswachstum in den USA die dortigen Menschen als erste leiden? Oder essen die Menschen in den USA beispielsweise anderen die Fische aus den Meeren weg – zusammen mit bald 483 Millionen EU-Bürgern? Schön, etwas über die Stimmung in den USA zu erfahren. Noch schöner wäre es, etwas über die Kehrseite des Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstums zu erfahren. Statt dessen gab es eine Anzeigenbeilage „Wachstum! Und so geht’s“.
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