Das Flutjahr 2002 und die Affenhitze 2003 dürften allen in bester Erinnerung sein. Welche Folgen ein genereller Klimawandel haben könnte, ist nicht völlig klar. Beispielsweise könnte die Malaria durch die Klimaerwärmung nach Mitteleuropa zurückkehren. „Die Mücke, die Malaria überträgt, haben wir hier schon“, warnte kürzlich der Düsseldorfer Parasitologie-Professor Heinz Mehlhorn. „Es muß nur ein paar Wochen richtig heiß werden wie im vergangenen Jahr, wenn wir dann noch eine gewisse Zahl Infizierter haben, sind die Bedingungen für eine Ausbreitung da.“ Je weniger Urlauber, Soldaten auf Auslandseinsätzen oder Asylsuchende den Erreger mit nach Deutschland bringen, desto geringer ist das Risiko, daß die Malaria wieder heimisch wird. Epidemien seien noch nicht zu befürchten, wiegeln Fachleute ab. Das klingt beruhigend, denn weltweit stirbt jährlich eine Million Menschen an dieser tückischen Krankheit – und die Erreger sind zunehmend resistent gegen Medikamente. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts gab es übrigens auch einige deutsche Regionen, in denen eine Malaria-Infektion möglich war. So gab es in den Niedermoorgebieten der Oderniederung, der Peene-Niederung oder dem Havelland ideale Brutmöglichkeiten für Anopheles-Mückenarten, die die Malaria übertragen. Erst die Flußregulierungen und Trockenlegung von Feuchtgebieten für die Landwirtschaft beseitigten die Mückenbrutstätten. Wenn nun einerseits ein zunehmender Anteil der Bevölkerung in Deutschland infiziert ist und gleichzeitig aus Naturschutzgründen Feuchtgebiete wieder renaturiert werden, steht einer Rückkehr der Malaria nichts mehr im Wege. Und der nächste heiße Sommer kommt bestimmt.
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