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Nicht stiften gehen

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Nicht stiften gehen

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So eine Redaktionssitzung hat es in sich. Tausende Worte werden gewechselt. Dies und das wird so oder so beleuchtet, als Aufmacher aufs Podest gehoben oder als hohle Nuß fallengelassen. Die Gedanken fliegen – doch keiner achtet auf dieses unscheinbare Ding. Denn während das Gehirn auf Hochtouren arbeitet, schnappen sich die untätigen Hände das Erstbeste, was vor ihnen liegt, und arbeiten sich daran ab. Der Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Geistesabwesend werden die Kugelschreiber zwischen den Fingern hin und her gewirbelt. Überflüssig auf und zugeschnappt. Ist das nicht genug, werden sie gern einmal aufgedreht und springen – von der Feder unterstützt – unter den Tisch. Erst dann wird dem Besitzer klar, daß neben dem Gedanken noch etwas anderes war. Doch nicht nur das. Vielfach gerät die beliebte Jongliererei völlig außer Kontrolle. Das Schreibutensil fällt mit Ach und Krach in irgendeine Richtung. Alle Augen folgen, man denkt sich seinen Teil. Doch schnell ist der Hilfeschrei vergessen und der Nichtbeachtete wird weiter gedreht, gewendet und bei Bedarf auch gern einmal zum Kratzen am Ohr genutzt. Wohl dem, der wenigstens soviel Beachtung findet und zum Ausmalen von Os (selten Ws) verwendet oder gar seiner wahren Bestimmung gerecht wird. Curd-Torsten Weick

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