Als der junge Verleger und Publizist Götz Kubitschek im April 2000 in einem Interview mit der JUNGEN FREIHEIT die Gründung des Instituts für Staatspolitik ankündigte, wurde er von manchem noch belächelt. Mit dem ersten „Berliner Kolleg“ im September desselben Jahres zum Thema „Freiheit“ wurde ein erster Achtungserfolg erzielt. Auf dem Podium stritten vor hundert Teilnehmern Roland Baader, Alain de Benoist, Lothar Höbelt und Karlheinz Weißmann über Gemeinsamkeiten und Gegensätze zwischen Liberalen, Libertären, Konservativen und Rechten. In vier Jahren harter Arbeit hat das junge Institut eine breite Palette an Aktivitäten entfaltet. Neben sechs weiteren „Kollegs“ wurden bereits vier Sommer- und drei Winterakademien durchgeführt. In der „Wissenschaftlichen Reihe“ erschienen bislang fünf Ausarbeitungen zu den Themen „Zuwanderung“, „Aufstand der Anständigen“, „Nationale Identität“, „Politische Kampagnen“ und „Neue Rechte“. Teilweise waren diese Arbeiten Ergebnis zuvor durchgeführter Tagungen. Dem von manchem gelegentlich salopp titulierten „Reemtsma-Institut von rechts“ ist es gelungen, seine wissenschaftliche Tätigkeit zu „verstetigen“, wie sein Spiritus rector Karlheinz Weißmann die Aufgabe formuliert hat. Eine ganze Zahl an jungen Nachwuchswissenschaftlern hat bereits die Seminare des konservativen Instituts durchlaufen und von den dortigen Anregungen profitieren können. Der Wirkungskreis konnte aber stetig auch über den engen Kreis des jungakademischen Publikums hinaus erweitert werden. Dem dient nicht zuletzt die Einrichtung der Podiumsveranstaltung „Berliner Kolleg“, zu der am 22. Mai nun zum zweiten Mal in Kooperation mit dieser Zeitung gemeinsam eingeladen wurde. Nachdem bekanntgegeben worden war, daß unter dem Thema „Meinungsfreiheit und Tabu“ mit Reinhard Günzel, Fritz Schenk und Bernd Rabehl als Referenten der „Fall Hohmann“ diskutiert werden sollte, zeichnete sich ein großes Interesse ab. Trotzdem übertraf die Zahl der Teilnehmer – über 600 – alle Erwartungen. Es war die bislang größte Veranstaltung von Institut und JF. In einem bis auf den letzten Platz gefüllten engbestuhlten Saal verfolgten die Zuhörer die unter der Regie des Instituts für Staatspolitik reibungslos organisierte Tagung, die Vorträge wurden mittels Videokameras über eine Großleinwand übertragen. Ein halbes Dutzend Journalisten anderer Medien verfolgte das Berliner Kolleg, viele JF-Leser erklärten schließlich begeistert: „Das müssen Sie bald wiederholen!“ (Siehe Berichte und Dokumentationen auf den Seiten 8-12)