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Polens Ex-Botschafter Andrzej Przyłębski: „Polens Konservative sollten eine Art Allianz mit der AfD anstreben“

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Nach dem Machtverlust steht die polnische Rechte vor einem Neuanfang. Im Interview mit der Jungen Freiheit spricht Polens Ex-Botschafter in Deutschland, Andrzej Przyłębski, darüber, was Tusk plant, wieso Deutschland in Polen kritisch gesehen wird und welche Strategie die PiS verfolgen sollte. „Die EU bewegt sich in eine katastrophale Richtung, die es zu stoppen gilt. Ein Zentralstaat soll aufgebaut werden, in dem nur zwei der größten EU-Länder, Deutschland und Frankreich, das Sagen hätten. Nationale Souveränität würde komplett verschwinden. Zum Glück erheben sich europaweit Stimmen, die diese Bedrohung sehen – einschließlich der AfD. Daher empfehle ich den polnischen Konservativen, eine Art Allianz mit dieser Partei im EU-Parlament zu suchen. Vielleicht nicht in einer Fraktion, da viele Polen die AfD kritisch sehen“, erklärt Przyłębski gegenüber der JF.

 

Die Polen hätten zwei Probleme mit der AfD, wie Przyłębski ausführt: „Das erste ist die prorussische Haltung der Partei, die sich nach dem Angriff auf die Ukraine gezeigt hat. Nun wird sie zwar abgemildert, bleibt aber nach wie vor präsent – und verständnisvoll gegenüber dem Aggressor. Das zweite ist die – vielleicht nur mutmaßliche – Haltung zu den polnischen Westgebieten, die das Land von den Alliierten (wohlgemerkt: nicht von Deutschland) als Wiedergutmachung für die an die Sowjetunion verlorenen Ostgebiete bekam.“

 

Das Wichtigste sei allerdings, so Przyłębski, „daß die Werte der AfD denen der PiS sehr stark ähneln. Und einer der wenigen, die das Spiel Tusks und seiner Verbündeten durchschauen, ist gerade Petr Bystron von der AfD. Als er vor wenigen Tagen die Lage völlig wahrheitsgemäß im Bundestag beschrieben hatte, lachten ihn seine Parlamentskollegen aus – allen voran der selbsternannte Polen-Spezialist Dietmar Nietan von der SPD.“

 

Die PiS solle sich künftig „breiter aufstellen“. Przyłębski betont: „Der Kern muß bleiben, wie er ist – es fehlen aber ein national gesinnter Flügel, der die Wähler der weiter rechts stehenden Konföderation anziehen könnte, und ein liberalkonservativer Flügel, der die Jüngeren ansprechen würde.“

 

Als polnischer Botschafter in Deutschland habe er oft erlebt, wie sich Deutschland in die inneren Angelegenheiten Polens einmischte. „Die Vertreter der polnischen Regierung wurden immer mit Kälte und Distanz empfangen, jene der Opposition dagegen ständig nach Deutschland eingeladen. Beispielsweise das sogenannte Komitee für Verteidigung der Demokratie, eine Organisation, die nur einen Tag nach der Niederlage der PO im Jahr 2015 gegründet worden war. Dazu Besuche der führenden deutschen Politiker bei ihren Partnern in Warschau – oft kurz vor den Wahlen“, betont der Ex-Botschafter. Auch die Vorgehensweise der in Polen tätigen deutschen Medienkonzerne, „allen voran des Axel-Springer-Konzerns“, kritisiert Przyłębski: „unglaublich einseitig, bisweilen eine reine Fake-News-Schleuder.“

 

Lesen Sie das ganze Interview mit Prof. Dr. Andrzej Przyłębski bei der JF online: https://jungefreiheit.de/debatte/interview/2024/polens-konservative-sollten-eine-art-allianz-mit-der-afd-anstreben/