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Ex-Agent Tom Drake: „Auch andere deutsche Spitzenleute im Visier der NSA!“

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Weißmann, Reich, Republik, Nachkriegsrechte

WASHINGTON/BERLIN. Ex-NSA-Agent Tom Drake hat keinen Zweifel daran, daß auch andere deutsche Spitzenleute abgehört werden. Kanzlerin Angela Merkel sei dabei für den US-Nachrichtendienst NSA „auch nur eine Ausländerin, über die man mehr wissen will.“, erklärt der von den USA als Spion angeklagte Drake im Interview mit der heute in Berlin erscheinenden Wochenzeitung JUNGE FREIHEIT.

Daß Präsident Obama nichts von Merkels Überwachung gewußt habe, sei unglaubwürdig. Die „Obama-Regierung“ bekämpfe zudem „rücksichtslos und unbarmherzig“ jeden, der es wage, die Machenschaften der NSA offenzulegen. Er selbst und Edward Snowden seien gute Beispiele dafür. So habe die US-Regierung seine Freunde, seine Familie und sein Leben zerstört, meint „Whistleblower“ Drake.

Der 11. September 2001 sei der „Trigger Event“, der auslösende Moment gewesen, der es der NSA ermöglicht habe, ihre Überwachung gegen das eigene Volk zu richten. Seither würden Millionen Amerikaner ohne ihr Wissen unter Verdacht gestellt. „Ihr Leben wird von geheimen, digitalen Datenkraken ohne ernsthafte Begründung leergepumpt. Wir befinden uns auf dem Weg zurück: Aus dem Bürger wird wieder ein Untertan. Denn Geheimhaltung und Überwachung zusammen sind eine absolut toxische Mischung für die Demokratie, es zerfrißt die Freiheit!“, so Drake.