Henryk M. Broder und Berlins Datenschutzbeauftragter kritisieren Anonymous
Der Publizist Henryk M. Broder und Berlins Datenschutzbeauftragter Alexander Dix verurteilen in der heute in Berlin erscheinenden Wochenzeitung JUNGE FREIHEIT die Veröffentlichung privater Daten durch linksextreme Anonymous-Hacker.
Jeder dürfe jeden für alles kritisieren, sagte Broder der JF. Die Grenze werde aber überschritten, wenn die Kritik in physische Gewalt oder die Androhung von physischer Gewalt umschlage. Dies sei indiskutabel. „Das gilt für Autoren der Jungen Welt ebenso wie für die der JUNGEN FREIHEIT. Der Unterschied liegt nur darin, daß im Falle der Jungen Welt die Reaktionen voraussehbar wären (Empörung, Abscheu), im Falle der JUNGEN FREIHEIT es gar keine Reaktionen gibt.“ Demokratie lebe nicht von richtigen, sondern von falschen Meinungen, betonte der Publizist. „Wenn die nicht oder nur unter Lebensgefahr geäußert werden können, ist es mit der Demokratie vorbei“, so Broder.
Berlins Datenschutzbeauftragter Alexander Dix verurteilte im Interview mit der JF die Vorgehensweise der Anonymous-Hacker als „Methoden des Mittelalters“, die einzig der „Aufhetzung gegen politische Gegner“ dienten. Personenbezogene Daten dürften nicht ohne Wissen und Zustimmung der betroffenen Personen veröffentlicht werden. Alles andere sei ein Verstoß gegen das Bundesdatenschutzgesetz.
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