Der Radiomoderator Ken Jebsen hat schwere Vorwürfe gegen die RBB-Intendantin Dagmar Reim erhoben. Zudem beklagte er die Feigheit seiner Vorgesetzten, die Gleichgültigkeit seiner Kollegen und schwammige Vorgaben, die ihn „furchtbar stark an die DDR erinnern“. Mit Blick auf seine Entlassung durch den Sender im November 2011 sagte er: „Die Intendantin lügt und zwar extrem dreist. Ferner forderte er sie im Interview mit der JUNGEN FREIHEIT zum Rücktritt auf: „Sie ist eine Lügnerin, und ich möchte keine Lügnerin als Intendantin.“
Jebsen war zwei Jahrzehnte lang bei dem öffentlich-rechtlichen Sender als Reporter und Moderator beschäftigt. Zehn Jahre lang hatte er seine eigene Sendung Ken FM. Doch dann der Bruch. Im JF-Interview schildert Jebsen jetzt erstmals die genauen Umstände seiner Entlassung. Nachdem der Publizist Henryk M. Broder einen aus dem Zusammenhang gerissenen Satz Jebsens aus einem Chatroom über den Holocaust veröffentlicht hatte, wurde er von der Sendeleitung aufgefordert, künftige Themen seiner Sendung abzusprechen. Später wurde er mit dem Verweis auf diese Regelung gefeuert, obwohl er nie dagegen verstoßen habe, so Jebsen. „Hier gehört ein Untersuchungsauschuß her“, sagt er in dem Gespräch.
Jebsen produziert seine Sendung immer noch, nur veröffentlicht er sie jetzt ausschließlich im Internet. Für eine zukünftige Sendung kann er sich Thilo Sarrazin als Studiogast vorstellen.
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