KÖLN. In Köln ist es am Samstagabend und in der Nacht auf Sonntag bei einer linksradikalen Friedensdemonstration zu heftigen Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen. Wie die Polizei in der Nacht mitteilte, wurden dabei zwölf Polizisten verletzt. „Vier mußten den Dienst verletzungsbedingt beenden.“
Zu der „Parade gegen den Krieg“ mit etwa 3.000 Teilnehmern hatte das Bündnis „Rheinmetall entwaffnen“ aufgerufen. Laut Polizei vermummten sich Teilnehmer, zündeten Rauchtöpfe und legten Schutzbewaffnung an. Dabei seien sie mit entsprechendem Material „aus einem Begleitfahrzeug“ versorgt worden. In dem Fahrzeug stieß die Polizei auf Pyrotechnik, Brennspiritus und Gasflaschen.
Demonstranten fordern Sozialismus
Die Einsatzkräfte stoppten den Aufzug nach eigenen Angaben wegen Angriffen auf sie und Verstößen gegen das Versammlungsrecht. Gegen 20:30 Uhr sei die Versammlung aufgelöst worden. Eine aggressive Gruppe wurde festgesetzt. Der Einsatz lief über weite Teile der Nacht. Mit Stand 3:30 Uhr seien zwei Personen in Gewahrsam genommen und ein Tatverdächtiger festgenommen worden, berichtete die Polizei.
Die Einsatzkräfte setzten nach eigener Auskunft Reizgas und Schlagstöcke ein. Auf Videos ist zu sehen, daß polizeiliche Maßnahmen von lautstarken Rufen vonseiten junger Demonstranten begleitet wurden. So hakten sich Teilnehmer etwa unter und riefen die Parole: „Jugend. Zukunft. Sozialismus.“
„Rheinmetall entwaffnen“ drohte der Polizei am Sonntag mit Folgen wegen deren „unrechtmäßigen Vorgehens“. Auf X sprach das Bündnis von „Polizeigewalt“. „Die Polizei wollte von Beginn an verhindern, daß die Parade an ihr Ziel kommt.“ Auch die Linken-Bundestagsabgeordnete Lisa Schubert, die nach eigener Auskunft als parlamentarische Beobachterin vor Ort war, warf der Polizei schon in der Nacht vor, die Demo zu diskreditieren und „massive Gewalt“ auszuüben. (ser)