BERLIN. In der letzten Nacht des islamischen Opferfestes hat ein Mann in Berlin-Köpenick zwei Schafe geschlachtet. Die Nachbarn wurden Dienstag früh um 2 Uhr durch die verzweifelten Schreie der Tiere aus dem Schlaf gerissen. Schon zuvor hatte ein Zeuge beobachtet, wie der Täter insgesamt drei Schafe aus einem Transporter über den Bürgersteig in die Mietwohnung trug. Er rief die Polizei.
Als die Beamten eintrafen, lebte nur noch ein Tier. Sie brachten es in Sicherheit. Der Rest der Küche war voller Blut, das der 41jährige Täter, ein rumänischer Staatsbürger, auch in Schalen auffing. Er befand sich in Gesellschaft zweier Verwandter.
Wie die Polizei ermittelte, stammen die Tiere aus einem Landschaftspark in Berlin-Lichtenberg. Sie waren dort gestohlen worden. Ob der Rumäne sie entwendete oder ob er sie als Hehlerware erwarb, ist noch unklar. Die Beamten erstatteten Anzeige wegen des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz. Auch wegen Diebstahl und Hehlerei wird ermittelt.
Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner (CDU), hatte das Opferfest kürzlich noch als „Fest des Teilens“ gewürdigt. Er meinte damit aber offensichtlich nicht das Zerteilen von Schafen.
Viele Schafe rund ums Opferfest gestohlen
Rund um das Islamische Opferfest, das die Muslime dieses Jahr vom 6. bis 9. Juni begingen, kommt es immer wieder zu ähnlichen Taten. In Bayern entdeckte ein Schäfer auf einem Feld bei Rennertshofen mehrere tote Schafe, die ohne Betäubung geschächtet worden waren. In Tatortnähe nahm die Polizei fünf muslimische Männer fest.
Zuvor waren im Mai in Hessen mit einem Schlag 50 Schafe aus einer Herde gestohlen worden – offenbar professionell organisiert. Ob die Tat mit dem bevorstehenden Opferfest zusammenhängt, ist bisher nicht aufgeklärt.
Im Juni vergangenen Jahres klauten bisher unbekannte Täter rund um das Opferfest 87 Schafe von einem Deich in Nordfriesland. Was aus den Tieren wurde, ist unklar. (fh)