BERLIN. Die innenpolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, Lamya Kaddor, hat sich erfreut gezeigt über die Aufnahme von IS-Terroristen in Deutschland. Die Nachricht, daß das Auswärtige Amt kurz vor Ende der aktuellen Bundesregierung IS-Anhänger mit deutscher Staatsbürgerschaft eingeflogen hatte, kommentierte Kaddor auf X mit „gut so“. Die teilweise seit Jahren in Lagern in Nordsyrien Inhaftierten „stellen ein enormes Risiko für die fragile Sicherheitslage in Syrien dar“, unterstrich die Grünen-Politikerin.
Kurz vor dem Wechsel im AA holt die Bundesregierung noch einmal deutsche IS-Anhänger aus den Lagern in Nordostsyrien zurück. (1/4)
— Lamya Kaddor (@LamyaKaddor) May 5, 2025
Mit Blick auf die Sicherheit in dem arabischen Land sei es „um so dramatischer, daß durch den Wegfall der US-Hilfsgelder auch die Bewachung der Lager gefährdet ist“. Es sei daher wichtig, daß die EU sich daran künftig finanziell beteilige. Denn: „Ein Kollaps der Lager wäre fatal für die Region, aber auch für Europa.“ Zudem appellierte sie an das Verantwortungsgefühl der Politik für die eigenen Staatsbürger in den syrischen Lagern. „Die neue Bundesregierung darf die Augen vor diesem Problem nicht verschließen“, forderte Kaddor.
IS-Rückkehrerin aus Syrien ist kein Einzelfall
Hintergrund der Debatte ist die Rückkehr der deutschen Staatsbürgerin Lydia G. Sie und ihre vier minderjährigen Kinder wurden Anfang Mai mit einem Bundeswehrflugzeug zurück nach Deutschland gebracht. G. wurde anschließend verhaftet, ihre Kinder sind derzeit in Obhut ihrer Großmutter. G. war vor elf Jahren über die Türkei zu ihrem damaligen Ehemann gereist, der sich bereits zuvor dem IS angeschlossen hatte.
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, daß G. in Syrien den Umgang mit Schußwaffen gelernt habe. Nach dem Tod ihres Ehemannes heiratete sie einen anderen IS-Terroristen.
Nach Angaben des Auswärtigen Amts hat die Bundesregierung in den vergangenen Jahren bisher 27 weibliche IS-Mitglieder und 80 Kinder zurückgeholt. (st)