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Mordverdächtiger untergetaucht: Was aus den „reibungslosen“ Abschiebungen nach Somalia wurde

Mordverdächtiger untergetaucht: Was aus den „reibungslosen“ Abschiebungen nach Somalia wurde

Mordverdächtiger untergetaucht: Was aus den „reibungslosen“ Abschiebungen nach Somalia wurde

Bundeskanzler Olaf Scholz (r) und Hassan Sheikh Mohamud, Präsident von Somalia. Beim Thema Abschiebungen blieb es bei Ankündigungen. Foto:picture alliance/dpa | Hannes P Albert
Bundeskanzler Olaf Scholz (r) und Hassan Sheikh Mohamud, Präsident von Somalia. Beim Thema Abschiebungen blieb es bei Ankündigungen. Foto:picture alliance/dpa | Hannes P Albert
Bundeskanzler Olaf Scholz (r) und Hassan Sheikh Mohamud, Präsident von Somalia. Beim Thema Abschiebungen blieb es bei Ankündigungen. Foto:picture alliance/dpa | Hannes P Albert
Mordverdächtiger untergetaucht
 

Was aus den „reibungslosen“ Abschiebungen nach Somalia wurde

Ein mehrfach vorbestrafter Somalier soll abgeschoben werden, dann soll er einen Mann in einer Asyl-Unterkunft getötet haben. Der Afrikaner taucht unter und verschwindet bis heute. Von einem großen Scholz-Versprechen bleibt nicht viel übrig.
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HALSTENBEK. Am 14. Dezember 2024 ist es in einer Flüchtlingsunterkunft im schleswig-holsteinischen Halstenbek zu einer tödlichen Auseinandersetzung gekommen. Zwei Männer gerieten in Streit, beide zückten ein Messer. Am Ende war ein 29jähriger tot. Tatverdächtig: der 51jährige Somalier Mohammed A.-K., polizeibekannt und mehrfach vorbestraft.

Der Mann, der bereits 2023 wegen Körperverletzung aufgefallen sein soll, war zum Zeitpunkt des Vorfalls ausreisepflichtig. Unter anderem soll er in einem Zug eine Deutsche erst beschimpft, später mit einer Flasche Bier übergossen haben. Nach einer Haftstrafe hätte er in die Landesunterkunft für ausreisepflichtige Ausländer in Boostedt überstellt und abgeschoben werden sollen. Doch Mohammed A.-K. tauchte unter. Bis heute ist er verschwunden.

Verdächtiger aus Somalia ist kein Einzelfall

Laut Ausländerzentralregister hielten sich Ende Februar 2025 insgesamt 3.657 ausreisepflichtige somalische Staatsbürger in Deutschland auf – 3.311 davon mit Duldung, 346 ohne. Im gesamten Jahr 2024 wurden lediglich zwölf Personen nach Somalia abgeschoben.

Dabei hatte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) noch im November 2024 nach einem Treffen mit Somalias Präsident Hassan Sheikh Mohamud angekündigt, kriminelle Somalier ohne Bleiberecht sollten künftig „reibungslos“ in ihre Heimat zurückgeführt werden. In der Praxis blieb es bei der Ankündigung. Ein bindendes Rückführungsabkommen fehlt bis heute. Auf Anfrage von Journalisten äußerte sich das Bundesinnenministerium nicht zum Stand der Umsetzung. Das zuständige Landesamt in Schleswig-Holstein verweist laut Bild auf Datenschutz. (rr)

Bundeskanzler Olaf Scholz (r) und Hassan Sheikh Mohamud, Präsident von Somalia. Beim Thema Abschiebungen blieb es bei Ankündigungen. Foto:picture alliance/dpa | Hannes P Albert
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