BERLIN. Ende März 2025 hat das Ausländerzentralregister 968.899 syrische Staatsangehörige in Deutschland registriert – rund 4.000 weniger als noch einen Monat zuvor. Dieser Rückgang lässt sich primär auf zwei Faktoren zurückführen.
Ein bedeutender Teil der sinkenden Zahlen ist auf die zunehmende Zahl von Syrern zurückzuführen, die in den vergangenen Jahren die Voraussetzungen für die deutsche Staatsbürgerschaft erfüllt haben. Insbesondere Flüchtlinge, die 2015 und 2016 nach Deutschland kamen, haben mittlerweile oft die Einbürgerung geschafft.
Wer die deutsche Staatsangehörigkeit erwirbt, zählt nicht mehr als Ausländer, auch wenn er eine doppelte Staatsangehörigkeit behält. Im Jahr 2023 wurden 75.485 syrische Staatsangehörige eingebürgert, eine deutliche Steigerung gegenüber den 48.000 Einbürgerungen im Jahre 2022.
Syrer sollen in der Heimat Urlaub machen dürfen
Neben den Einbürgerungen hat auch die Rückkehrhilfe einen spürbaren Einfluß. Seit Anfang 2024 sind mehr als 600 Syrer mit staatlicher Unterstützung nach Syrien zurückgekehrt. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) hat diese Rückkehr im Rahmen eines Bund-Länder-Programms gefördert. Dies soll insbesondere denjenigen helfen, die freiwillig in ihr Heimatland zurückkehren möchten, nachdem der langjährige Diktator Baschar al-Assad gestürzt wurde und sich die Lage vor Ort wieder stabilisiert hat.
Trotz dieser Entwicklungen bleibt Syrien nach wie vor das Haupt-Herkunftsland für Asylbewerber in Deutschland. Im ersten Quartal 2025 stellten 9.861 Syrer erstmals einen Antrag auf Schutz. Doch die unübersichtliche politische Lage im Lande sorgt dafür, daß die Entscheidung über Asylanträge syrischer Staatsangehöriger derzeit ausgesetzt ist. Nach dem Sturz von Assad im Dezember 2024 und der Gründung einer Übergangsregierung unter dem ehemaligen Rebellenführer Ahmed al-Scharaa ist die Situation weiterhin angespannt.
Zusätzlich plant die deutsche Regierung eine Regelung, die es syrischen Flüchtlingen unter bestimmten Bedingungen ermöglichen soll, ihre Heimat zu besuchen, ohne ihren Schutzstatus in Deutschland zu gefährden – die JUNGE FREIHEIT berichtete. Diese sogenannte „Heimatreise“-Regelung ist jedoch umstritten. Politische Stimmen, insbesondere aus der CSU, warnen vor den Risiken einer solchen Reise, da die Sicherheit im Lande nach wie vor nicht gewährleistet sei. (rr)