DÜSSELDORF. Ein großer Teil der deutschen jugendlichen Intensivtäter in Nordrhein-Westfalen hat offensichtlich einen Migrationshintergrund. Das geht aus einer Antwort des Landesinnenministeriums auf eine Anfrage des AfD-Landtagsabgeordneten Markus Wagner hervor. In dem Dokument nennt die Regierung alle Vornamen der von ihr registrierten deutschen Tatverdächtigen.
Auf dieser Basis stellte die AfD eigene Rechnungen an und kam zu dem Ergebnis, daß von 276 Intensivtätern mit deutschem Paß (Stichtag 15. Oktober 2024) 124 Namen trügen, die typischerweise in der Mena-Region (Naher Osten und Nordafrika) beziehungsweise in der Türkei verwendet würden. Das entspricht einem Anteil von 45 Prozent.
Zwei von fünf Intensivtätern haben keinen deutschen Paß
Hinzu kommt, daß von allen insgesamt 456 jugendlichen Tätern 180 gar keine deutsche Staatsangehörigkeit besitzen, also etwa 39,5 Prozent. Betrachtet man nun die Personen ohne Staatsbürgerschaft und jene mit auffälligen Namen zusammen, kommt man insgesamt auf einen Anteil von 67 Prozent, den Menschen mit Migrationshintergrund an allen jugendlichen Intensivtätern ausmachen.
Die Zahlen können insofern keine Eindeutigkeit beanspruchen, weil nicht alle Namen klar einer Herkunft zugeordnet werden können. Zum Beispiel hat die AfD auch den nicht-arabischen, aber ausländischen Namen Miloš oder auch den Namen Gino bei der Berechnung berücksichtigt. Viele der mitgezählten Namen sind indes eindeutig, etwa Cem, Ali, Ayman, Hamza, Yassin oder Mohammed, letzteres in verschiedenen Variationen.
„Täterprofil betrifft nicht alle Deutschen gleichermaßen“
Deutliche Hinweise gibt die Statistik auch im Hinblick auf die Frage, aus welchen Ländern konkret die jugendlichen Intensivtäter kommen: Von denen ohne deutsche Staatsbürgerschaft besaßen 49 einen syrischen, 14 einen irakischen und 13 einen serbischen Paß. Danach folgen Bulgaren (zehn), Afghanen (acht) und Rumänen (ebenfalls acht).
„Ja, es gibt viele deutsche Intensivtäter“, führte Wagner mit Blick auf die Berechnungen aus. „Aber dieses Täterprofil betrifft nicht alle Deutschen gleichermaßen.“ Vielmehr sei die Realität eindeutig: Zwei Drittel der Intensivtäter hätten einen Migrationshintergrund, „in einer Bevölkerung, in der lediglich 29 Prozent eine Zuwanderungsgeschichte haben“. Er betonte, daß auch alle gut integrierten Ausländer ein Recht hätten, diese Fakten zu erfahren. (ser)