BERLIN. In mehreren deutschen Städten ist es in der Silvesternacht zu Angriffen auf Polizisten und Passanten, Brandstiftungen und Sachbeschädigungen gekommen. In Berlin wurde ein Polizeibeamter durch einen Angriff mit illegalen Feuerwerkskörpern schwer verletzt und musste operiert werden, berichtet die dpa.
Mindestens 15 weitere Polizisten wurden in Berlin während der Silvesternacht verletzt. Im Berliner Stadtteil Schöneberg wurde ein Wohnhaus durch eine Kugelbombe so stark beschädigt, dass mehrere Wohnungen nicht mehr bewohnbar sind, teilte ein Sprecher der Feuerwehr mit.
Im Internet kursieren Videos, die offenbar die Explosion zeigen. Dabei ist zu sehen wie ein Sprengsatz vor einem Wohnhaus detoniert. Anschließend regnen Glassplitter auf die Straße, eine Gruppe Jugendliche versucht währenddessen vor den Splittern zu fliehen. In einem weiteren Video filmt sich eine Person dabei wie, sie sie Feuerwerkskörper in die geöffnete Türe eines Polizeiautos schießt. Ebenso ist zu sehen, wie ein Sprengsatz einen Kleinlaster in Brand setzt,
🇩🇪 W Berlinie sytuacja w Sylwestra była bardzo stabilna: policjant prawie się wykrwawił po ostrzelaniu fajerwerkami, budynek w Schöneberg ewakuowano po wybuchu, część miasta została bez wody, a nieznani sprawcy ostrzelali autobus. Typowy, spokojny Sylwester na Dzikim zachodzie! pic.twitter.com/E4JuqU7KKW
— Dziki zachód (@dziki_zachod) January 1, 2025
Der Notruf der Feuerwehr war zwischenzeitlich nur eingeschränkt erreichbar. Einen Großeinsatz gab es im Stadtteil Kreuzberg. Dort brach in einem ehemaligen Parkhaus ein Brand aus. Verletzt wurde niemand.
Fast 400 Menschen werden verhaftet
Im Berliner Stadtteil Wedding gab es einen Wasserrohrbruch. Eine Straße wurde daraufhin überflutet. Weite Teile der Stadt waren für mehrere Stunden ohne Wasserversorgung. Auch zwei Straßenbahnlinien fielen aufgrund der Überschwemmung zeitweise aus.
Insgesamt zog die Behörde für die Hauptstadt allerdings eine positive Bilanz. Für mehrere Bereiche Berlins waren Böllerverbotszonen eingerichtet worden, offenbar mit Erfolg. „Es hat dort keine größeren Gewalttätigkeiten gegeben. Es ist dort zu keinen größeren Zwischenfällen gekommen“, erklärte ein Sprecher. Es habe sich zudem ausgezahlt, dass Polizisten Feuerwehrleute schützten. Insgesamt verhaftete die Behörde fast 400 Menschen.
Ein solches Konzept hatte die Behörde bereits während des vergangenen Jahreswechsels eingesetzt. Vor allem in drei Brennpunktbereichen, in denen mit Ausschreitungen zu rechnen war, waren zusätzliche Beamte im Einsatz. Insgesamt war ein Extraaufgebot von 3.000 Polizisten aktiv.
Jugendliche schießen Rakete auf Obdachlosen
In Hamburg griffen etwa 200 bis 300 Personen aus dem linken Spektrum Polizisten an. In Leipzig attackierten etwa 50 Personen Polizeibeamte mit Feuerwerk und Flaschen. Auch in Köln wurden Polizisten mit Pyrotechnik beschossen; mindestens zwei Beamte wurden dabei verletzt.
In Bonn schossen Jugendliche eine Silvesterrakete auf einen schlafenden Obdachlosen, wie die Polizei berichtet. Der Mann erlitt einen Schock. Die Tatverdächtigen müssen sich nun wegen gefährlicher Körperverletzung verantworten. (lb)