DUISBURG. Im Fall der vermeintlich rechtsextremen Drohschreiben gegen mehrere Schulen in Duisburg hat es eine Wende gegeben. Wie Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) im Landtag berichtete, habe sich der mutmaßliche Verfasser erneut gemeldet – mit einer dritten E-Mail.
Diese sei laut Reul jedoch kein Drohschreiben gewesen, sondern vielmehr ein „Manifest“ für bessere Schulbildung. Einen rechtsradikalen Hintergrund hätte es nicht gegeben. Die dritte Nachricht traf am Montag ein – zu einem Zeitpunkt, als aus Sicherheitsgründen 20 Schulen in der Ruhrgebietsstadt geschlossen waren.
Der Absender habe sich darin nach Angaben Reuls sogar von seinen früheren Drohungen distanziert. Ziel der ersten beiden Mails sei es lediglich gewesen, Aufmerksamkeit zu erlangen, um diese auf Mißstände im Schulsystem zu lenken.
Reul verteidigt Schließung der Schulen
Dennoch verteidigte der Minister die flächendeckenden Schulschließungen: „Das war eine sauschwere Entscheidung, aber Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste.“ Es sei gut, daß sich die Bedrohungslage im Nachhinein als gegenstandslos herausgestellt habe. Man habe alle verfügbaren Mittel eingesetzt, um den Urheber zu ermitteln – bislang allerdings ohne Erfolg.
Die erste E-Mail mit konkreten Drohungen war laut Reul bereits am Freitag eingegangen, darin sei eine Tat für Montag, den 7. April, angekündigt worden. Am Sonnabend folgte eine zweite Mail mit einem erweiterten Drohszenario für 13 weitere Schulen.
Neben anderen meldete sich auch Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckardt auf der Plattform X zu Wort und feuerte dort aus der Hüfte, es gebe eine ernste Bedrohungslage. Sie forderte noch bevor die Fakten auf dem Tisch lagen, radikalen Rechten entschlossen entgegenzutreten.
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