DÜSSELDORF. Mit mehr als 100 Ermittlern hat das Landeskriminalamt am Dienstagvormittag rund 40 Wohnungen und Büros in Düsseldorf und Umgebung durchsucht. Die Ermittlungen richten sich gegen zahlreiche Beschuldigte, die im Verdacht stehen, Bestechung, Bestechlichkeit, Untreue, Betrug sowie wettbewerbsbeschränkende Absprachen bei Ausschreibungen begangen zu haben.
Im Fokus der Ermittlungen steht ein besonders heikler Fall: Wie Bild berichtet, geht um die Sanierung der Staatskanzlei von Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU). Sieben Hauptverdächtige – fünf Männer und zwei Frauen im Alter zwischen 36 und 69 Jahren – sollen gezielt Einfluß auf die Vergabe von Aufträgen im Bereich der Beleuchtung genommen haben. Dabei sollen sie gemeinsam mit bevorzugten Bieterfirmen Millionenbeträge durch überhöhte Rechnungen erschlichen haben.
Beamte und bekannte Namen involviert
Auch Beamte des Bau- und Liegenschaftsbetriebes des Landes NRW stehen im Verdacht, in die mutmaßlichen Machenschaften verwickelt zu sein. Zudem richten sich die Ermittlungen gegen Mitarbeiter eines renommierten Architekturbüros in Düsseldorf, das dem bekannten Architekten Karl-Heinz Petzinka gehört.
Die Behörden gehen von einem großangelegten Betrugssystem aus, bei dem nicht nur öffentliche Gelder veruntreut wurden, sondern auch das Vertrauen in transparente Vergabeverfahren massiv erschüttert wurde. Die Ermittlungen dauern an, es gilt die Unschuldsvermutung. (rr)