LÜNEBURG. Das Landgericht Lüneburg hat einen Marokkaner, der im vergangenen Juli einen Familienvater totgetreten hatte, zur Unterbringung in einer Psychiatrie verurteilt. Die Vorsitzende Richterin begründete die Entscheidung damit, daß der 19jährige Asylbewerber an einer paranoiden Schizophrenie leide, berichtete die Bild-Zeitung.
Der Verurteilte habe gegenüber einem Sachverständigen geäußert, von einer Ex-Freundin „verhext“ worden zu sein. In der Tatnacht habe er ein Handy gebraucht und deswegen sein Opfer, einen vierfachen Familienvater, die Treppe des Uelzener Bahnhofes hinuntergetreten, um sein Smartphone zu stehlen. Der 56jährige erlag noch vor Ort seinen schweren Kopfverletzungen infolge des Sturzes. Die Richterin nannte dies „ein sehr tragisches Geschehen, das jeden hätte treffen können“.
Marokkaner ist wohl älter als vermutet
Der Marokkaner war bereits wegen Drogenkonsums polizeibekannt. Erst dreieinhalb Stunden vor der Tat war er aus dem Polizeigewahrsam entlassen worden.
Unterdessen wurden Zweifel am Alter des Täters laut. So soll er älter sein als zunächst vermutet. In einem erst unlängst entdeckten Reisepaß steht demnach als Geburtsjahr 2000. Das habe jedoch keine Auswirkungen auf die Verurteilung, die noch nicht rechtskräftig ist. (ag)