Anzeige
Anzeige

Wegen Öffnung zur AfD: Kampagne gegen Mitgliedsfirmen der „Familienunternehmer“

Wegen Öffnung zur AfD: Kampagne gegen Mitgliedsfirmen der „Familienunternehmer“

Wegen Öffnung zur AfD: Kampagne gegen Mitgliedsfirmen der „Familienunternehmer“

Die Vorsitzende der „Familienunternehmer“, Marie-Christine Ostermann, mit Bundeskanzler Friedrich Merz.
Die Vorsitzende der „Familienunternehmer“, Marie-Christine Ostermann, mit Bundeskanzler Friedrich Merz.
Die Vorsitzende der „Familienunternehmer“, Marie-Christine Ostermann, mit Bundeskanzler Friedrich Merz. Foto: picture alliance / Flashpic | Jens Krick
Wegen Öffnung zur AfD
 

Kampagne gegen Mitgliedsfirmen der „Familienunternehmer“

Nachdem die Grünen die „Familienunternehmer“ angreifen, wird nun das Parteivorfeld aktiv: Campact verlangt von Firmen ultimativ Auskunft über die Mitgliedschaft in dem Verband. Es steht eine implizite Drohung im Raum.
Anzeige

BERLIN. In einer drohend formulierten E-Mail hat die Grünen-nahe Kampagnen-Organisation Campact ultimativ von Unternehmen Auskunft gefordert, ob sie Mitglied beim mittelständischen Wirtschaftsverband „Die Familienunternehmer“ seien.

Dafür gaben sie den Firmen bis gestern um 11 Uhr Zeit. Die Drohung, über die die FAZ zuerst berichtete, lautete: „Wenn wir bis zum Fristende keine Antwort von Ihnen erhalten, gehen wir davon aus, daß Ihr Unternehmen bzw. ein Vertreter Ihres Unternehmens Mitglied im Verband der Familienunternehmer ist.“

Eingeleitet haben die linken Kampagnen-Betreiber ihr Schreiben damit, daß „Die Familienunternehmer” für ihre Entscheidung in der Kritik stünden, „AfD-Politiker*innen einzuladen und sich damit an die rechtsextreme Partei anzunähern“. Dann behaupten sie, daß „unsere Recherchen“ darauf hinwiesen, „daß Ihr Unternehmen bzw. ein Vertreter Ihres Unternehmens Verbandsmitglied“ sei.

Grüne nehmen Chefin der „Familienunternehmer“ ins Visier

Den Empfängern dürfte klar sein, daß eine bejahende Antwort eine Kampagne gegen ihr Unternehmen nach sich zieht. Gegenüber der FAZ gab Campact an, 36 Unternehmen angeschrieben zu haben. 18 Unternehmen hätten sich zurückmeldet. Davon hätten fünf eine Mitgliedschaft in dem Verband bestätigt. Diese zeigten sich laut dem linken Netzwerk mehrheitlich „überrascht oder irritiert“ darüber, daß der Verband das Kontaktverbot zur AfD aufgehoben haben.

Die Grünen hatten bereits Anfang der Woche die Verbandsvorsitzende Marie-Christine Ostermann unter Feuer genommen (die JF berichtete). Sie forderten die rund 6.500 Mitgliedsunternehmen auf, „sich sehr ernsthaft zu überlegen, ob Frau Ostermann als Vorsitzende des Verbands tatsächlich in ihrem Namen einer solchen gefährlichen Relativierung und Entwicklung das Wort redet“.

Ostermann gehört der FDP an, läßt ihre Mitgliedschaft aber für die Zeit ihres Vorsitzes ruhen. Nun greifen die Grünen sie an, weil sie auch im Beirat der unionsnahen, konservativen Denkfabrik Republik21 sitzt. Auch der Leiter der Organisation, der Historiker Andreas Rödder, hatte die Brandmauer zur AfD bereits kritisiert.

Vorwerk und Rossmann treten aus

Die Vize-Vorsitzenden der Grünen-Bundestagsfraktion, Konstantin von Notz und Andreas Audretsch, gingen die Verbandschefin nun im Handelsblatt erneut scharf an: „Frau Ostermann tritt offensichtlich nicht nur für die Belange von Unternehmen ein, sie verfolgt eine gezielte politische Agenda“. Diese sei, „die Brandmauer immer wieder offen infrage zu stellen und für eine Annäherung an die AfD zu plädieren“.

Derweil sind zwei Mitglieder – die Drogeriekette Rossmann und der Haushaltsgerätehersteller Vorwerk („Thermomix“) – aus den „Familienunternehmern“ ausgetreten. Beide Unternehmen begründeten ihren Schritt damit, daß der Verband nun auch mit Vertretern der größten Oppositionspartei ins Gespräch kommen wolle. (fh)

Die Vorsitzende der „Familienunternehmer“, Marie-Christine Ostermann, mit Bundeskanzler Friedrich Merz. Foto: picture alliance / Flashpic | Jens Krick
Anzeige
Anzeige

Der nächste Beitrag

ähnliche Themen
aktuelles