POTSDAM. Der Landesvorsitzende der AfD in Brandenburg, René Springer, hat Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) scharf kritisiert. Woidke wirke „wie einer, der seine Zeit gekommen spürt“. Es gebe keine Extremisten in der AfD, sagte Springer der JUNGEN FREIHEIT und unterstellte der Landesregierung: „Der Versuch von Innenminister Wilke und dem sogenannten Verfassungsschutz, uns zu verfolgen und mundtot zu machen, ist ein politischer Mißbrauch von Institutionen.“ Seine Partei werde sich davon nicht einschüchtern lassen.
Hintergrund ist die Aussage Woidkes vom Montag in der Potsdamer Staatskanzlei, die AfD habe es „in der Hand, die Brandmauer noch heute überflüssig zu machen“. Die Partei könne das ermöglichen, „indem sie alle Extremisten, alle Neonazis, alle ehemaligen NPD-Mitglieder und viele andere, die diesen Staat verachten, die die Demokratie und die Freiheit verachten, rausschmeißt“. Dazu versprach der Sozialdemokrat: „Und wenn sie so weit ist, kann sie sich bei uns melden.“
AfD in Umfragen mit Abstand stärkste Kraft
Auch AfD-Fraktionschef Hans-Christoph Berndt reagierte ablehnend auf die Offerte des Ministerpräsidenten. „Allzu langes Regieren schadet dem Charakter und der Wahrnehmung. Dietmar Woidke, dessen Partei in den Umfragen weit hinter der AfD liegt, möchte der AfD Aufträge erteilen und damit ernstgenommen werden“, schrieb Berndt auf X.
Einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa zufolge liegt die AfD in dem Bundesland aktuell bei 34 Prozent – deutlich vor der Zweitplazierten SPD, die auf 24 Prozent kommt. (st)