BERLIN. Eine Mehrheit der jungen Deutschen hält es für wahrscheinlich, daß die Bundesrepublik in den kommenden zehn Jahren in einen Krieg verwickelt wird. Bei den 18- bis 29jährigen lag dieser Wert laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa bei 52 Prozent. Bei den 30- bis 39jährigen waren es 50 Prozent.
Dabei gilt: Je älter die Befragten sind, desto geringer ist die Befürchtung einer Deutschen Kriegsbeteiligung. Bei den 40- bis 49jährigen waren es noch 39 Prozent, bei den 50- bis 59jährigen sinkt der Wert auf 25 Prozent. Am niedrigsten ist die Kriegsangst bei über 70jährigen ausgeprägt. In dieser Alterskohorte halten es nur 19 Prozent für wahrscheinlich, daß Deutschland einen Krieg führen werde.

Wie feindlich stehen sich Deutschland und die USA gegenüber?
Einen deutlichen Wandel gibt es bei der Einschätzung der Deutschen über die USA. Bezeichneten im September noch 57 Prozent der Befragten das Verhältnis zu den USA als freundschaftlich, sank dieser Wert im März auf 22 Prozent drastisch ab. 32 Prozent sind der Ansicht, das Verhältnis der beiden Staaten sei „feindselig“ (September 2024: elf Prozent). Der Anteil der Bundesbürger, die die Beziehungen zu den USA als neutral einschätzten, stieg von 23 auf 37 Prozent.
Unterschiede gibt es in dieser Frage auch zwischen Ost und West. Während in den ostdeutschen Bundesländern 26 Prozent das Verhältnis zu den USA als freundschaftlich bewerten, sind es im Westen nur 22 Prozent. Auch zwischen den Parteianhängern gibt es zum Teil gravierende Unterschiede.
Am höchsten lag der Anteil derjenigen, die die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten als positiv bewerten, bei den Wählern von FDP (33 Prozent), AfD (29 Prozent) und bei Union und Linkspartei (jeweils 25 Prozent). Am geringsten ausgeprägt ist die Einstellung bei den Anhängern der Grünen (14 Prozent).
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Bei Rentnern erfreut sich Schwarz-Rot großer Beliebtheit
Zudem befragte das Insa die Deutschen auch zu ihrer Meinung über die sich anbahnende schwarz-rote Koalition. Demnach wünschen sich 58 Prozent, daß sich Union und SPD auf die Bildung einer neuen Regierung einigen. 28 Prozent waren gegenteiliger Meinung. Vor allem bei Älteren erfreut sich Schwarz-Rot großer Beliebtheit. 75 Prozent der über 70jährigen und 64 Prozent der 60 bis 69jährigen.
Am geringsten ausgeprägt ist der Wunsch nach einer Wiederauflage des früher „Große Koalition“ genannten Bündnisses bei den 18- bis 29jährigen mit 47 Prozent.

Bei der klassischen Sonntagsfrage des Instituts kann die AfD auf 22 Prozent zulegen (plus einen Prozentpunkt). Die Linkspartei gewinnt einen halben Punkt auf 10,5 Prozent hinzu. Auch die SPD ist mit 16,5 Prozent leicht stärker als in der Vorwoche. Die Union verliert dabei einen halben Prozentpunkt und käme nun auf 28 Prozent. Die Grünen kommen auf 10,5 Prozent. Das BSW (4,5 Prozent) würde wie auch die FDP (3,5 Prozent) erneut an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern. (ho)