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FU Berlin: Jüdischen Studenten verprügelt: Libanese zu Gefängnisstrafe verurteilt

FU Berlin: Jüdischen Studenten verprügelt: Libanese zu Gefängnisstrafe verurteilt

FU Berlin: Jüdischen Studenten verprügelt: Libanese zu Gefängnisstrafe verurteilt

Mustafa A. (r.) und sein Rechtsanwalt im Amtsgericht Tiergarten: Nach seinem Angriff auf Lahav Shapira bekam er regelmäßig Hausverbote an der FU. Nun wurde er zu drei Jahren Haft verurteilt. (Themenbild)
Mustafa A. (r.) und sein Rechtsanwalt im Amtsgericht Tiergarten: Nach seinem Angriff auf Lahav Shapira bekam er regelmäßig Hausverbote an der FU. Nun wurde er zu drei Jahren Haft verurteilt. (Themenbild)
Mustafa A. (r.) und sein Rechtsanwalt im Amtsgericht Tiergarten: Nach seinem Angriff auf Lahav Shapira bekam er regelmäßig Hausverbote an der FU. Foto: picture alliance/dpa | Bernd von Jutrczenka
FU Berlin
 

Jüdischen Studenten verprügelt: Libanese zu Gefängnisstrafe verurteilt

Drei Jahre Haft für den libanesischstämmigen Angreifer von Lahav Shapira. Die Attacke auf seinen Kommilitonen sei antisemitisch motiviert gewesen, urteilte das Gericht. Die Staatsanwaltschaft forderte eine mildere Strafe.
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BERLIN. Das Amtsgericht Tiergarten hat den Angreifer von Lahav Shapira, Mustafa A. wegen gefährlicher Körperverletzung zu drei Jahren Haft ohne Bewährung verurteilt. Der libanesischstämmige 24jährige handelte demnach aus antisemitischen Motiven. Damit gingen die Richter noch über die Forderung der Staatsanwaltschaft hinaus, die zwei Jahre und vier Monate Gefängnis gefordert hatte. „Shapira wurde angegriffen, weil er Jude ist und sich gegen Antisemitismus einsetzte“, betonte Staatsanwalt Tim Kaufmann während seines Plädoyers.

Mustafa A. hatte das Opfer im Februar vergangenen Jahres in einer Bar wiedererkannt und mehrfach ins Gesicht geschlagen, getreten und ihm dabei schwere Verletzungen zugefügt. Hintergrund war ein Streit um den Nahostkonflikt an der Freien Universität Berlin (FU), wo beide zum damaligen Zeitpunkt studierten. Shapira geriet mehrfach mit linksextremen und propalästinensischen Gruppen an seiner Hochschule in Konflikt.

Laut Shapira studiert Mustafa A. nicht mehr an der FU

Da das Berliner Hochschulgesetz zum damaligen Zeitpunkt Exmatrikulationen als Ordnungsmaßnahme nicht vorsah, verhängte die FU mehrfach ein dreimonatiges Hausverbot für Mustafa A. Im Juni 2024 führten die regierenden CDU und SPD die Möglichkeit ein. Die Ordnungsmaßnahmen sollen nicht nur bei Gewalttaten greifen, sondern bereits, wenn ein Beschuldigter seinen Kommilitonen aufgrund „rassistischer und antisemitischer“ Zuschreibungen „in seiner Würde“ verletze. Bisher sind aber keine Exmatrikulationsfälle bekannt. Nach Angaben Shapiras studiert der Täter allerdings nicht mehr an der FU.

Seit dem Hamas-Angriff auf Israel kam es an den Berliner Universitäten wiederholt zu Unruhen durch propalästinensische Gruppen, allen voran aus dem linksextremen Milieu. Einen Tag vor dem Urteil für Mustafa A. hatten mehrere Personen den Emil-Fischer-Hörsaal der Humboldt-Universität besetzt und beschädigt. Die Hochschule teilte mit, der Raum werde „für Wochen, möglicherweise Monate, nicht für die Lehre zur Verfügung stehen“. (kuk)

Mustafa A. (r.) und sein Rechtsanwalt im Amtsgericht Tiergarten: Nach seinem Angriff auf Lahav Shapira bekam er regelmäßig Hausverbote an der FU. Foto: picture alliance/dpa | Bernd von Jutrczenka
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