BERLIN. Die CDU-Politikerin Serap Güler hat die Pläne mehrerer deutscher Städte, verletzte Kinder aus dem Gazastreifen aufnehmen zu wollen, scharf kritisiert. „Diese Idee ist nett für den Wahlkampf oder um damit punkten zu wollen, den Menschen hilft sie aber nicht, sagte die Staatsministerin des Außenministeriums gegenüber dem Kölner Stadt-Anzeiger. Sinnvoller sei es, Länder vor Ort zur Aufnahme zu bewegen, betonte die Christdemokratin.
Betroffenen könne „am schnellsten und besten direkt in der Region geholfen werden und nicht, indem man sie für den Wahlkampf instrumentalisiert und ihnen diese lange Reise zumutet“, führte Güler aus. Deutschland sei bereits aktiv dabei, benachbarte Staaten zur Aufnahme verletzter Kinder aus dem Gazastreifen zu motivieren und biete vor Ort Hilfe an.
Kinder aus Gaza und Israel sollen kommen
Zuletzt hatten Vertreter der Städte Düsseldorf, Bonn und Hannover angekündigt, verletzte, traumatisierte und besonders schutzbedürftige Kinder aus dem Gazastreifen und auch Israel aufnehmen zu wollen. Aspekte wie Einreisedokumente und die medizinische Koordination erfordern jedoch Unterstützung vom Bund – doch der reagierte bisher vorsichtig. Im Bundesinnenministerium und im Kanzleramt gibt es Zweifel an der Umsetzbarkeit.
Neben den Bürgermeistern von Düsseldorf, Bonn und Hannover, hatten auch die von Leipzig und Kiel Außenminister Johann Wadephul (CDU) einen Brief geschrieben, in dem sie um die Erlaubnis baten, verletzte Kinder aus Gaza und Israel aufnehmen zu dürfen. (st)