BERLIN. Die Zahl der Beratungen am bundesweiten Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ hat 2024 einen Allzeithöchststand erreicht. Insgesamt 61.235 Mal wurde das Hilfetelefon im vergangenen Jahr kontaktiert, wie aus dem Jahresbericht der Beratungsstelle hervorgeht. Im Vergleich zum Vorjahr betrug der Anstieg der Hilfegesuche rund vier Prozent.
Die meisten Anfragen, 72 Prozent, drehten sich wie in den Vorjahren um häusliche und sexuelle Gewalt. 75 Prozent der Ratsuchenden waren selbst von Gewalt betroffen. In 20 Prozent der Fälle wandten sich Familienangehörige, Freunde oder Nachbarn an das Hilfetelefon. Kontaktaufnahmen durch Fachkräfte, etwa Polizisten oder Personen aus dem Gesundheitswesen, machten vier Prozent aus.
Ausländeranteil wird nicht erfaßt
In der Mehrzahl der Fälle, rund 68 Prozent, wurden die Hilfesuchenden an andere Stellen weitervermittelt. 64 Prozent der Vermittlungen erfolgten an spezialisierte Beratungseinrichtungen für Frauen und Mädchen. Auch an Frauenhäuser, Schutzwohnungen oder die Polizei wurden die Betroffenen vermittelt.
Keine Informationen gibt es dagegen zum Ausländeranteil unter den Hilfesuchenden. Deren Staatsangehörigkeit werde „weder erfragt noch erfaßt“, teilte die Beratungsstelle auf Anfrage der JUNGEN FREIHEIT mit und verwies auf die hohe Bedeutung von Vertraulichkeit und Anonymität.