BERLIN. Die Mehrheit der Arbeitslosen in Deutschland hat einen Migrationshintergrund. Von den 2,8 Millionen Arbeitslosen besitzen 1,5 Millionen einen Migrationshintergrund, wie die Bild-Zeitung unter Berufung auf die Bundesagentur für Arbeit berichtet. Das entspricht einem Anteil von 54 Prozent.
Der reine Ausländeranteil – also Personen ohne deutsche Staatsangehörigkeit – liegt bei 39 Prozent. Also 1,1 Millionen Arbeitslose ohne deutschen Paß. An der Gesamtbevölkerung machen Nichtdeutsche jedoch lediglich 16 Prozent aus. Die Zahlen stammen aus September 2024.
Ein ähnliches Bild ergibt sich bei Langzeit-Arbeitslosen – also jenen Personen, die zwei Jahre oder länger keinem Beruf nachgingen. Die Mehrheit (52 Prozent) der insgesamt 881.000 Langzeit-Arbeitslosen in Deutschland besitzt einen Migrationshintergrund.
AfD-Mann Springer: Ausländische Langzeitarbeitslose sind keine Fachkräfte
Unterschiede zwischen Deutschen und Nichtdeutschen ziehen sich auch durch die Bildungsniveaus. Während 51 Prozent der deutschen Arbeitslosen keine abgeschlossene Berufsausbildung vorweisen können, sind es bei Nichtdeutschen beinahe 82 Prozent. Unter Personen aus den wichtigsten Asyl-Herkunftsländern fehlten 91 Prozent eine abgeschlossene Berufsausbildung.
Die Auswertung führte die Bundesagentur für Arbeit im Auftrag des AfD-Bundestagsabgeordneten René Springer durch. „Wer nach Jahren in Deutschland weder einen Berufsabschluß noch einen Arbeitsplatz vorzuweisen hat, ist kein Fachkräftepotential, sondern eine dauerhafte Belastung für unser Sozialsystem“, kritisierte er gegenüber der Bild-Zeitung. Die Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD lassen Springer vermuten, „es soll genauso weitergehen“. (sv)