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Arabischsprachiger Drohbrief aufgetaucht: An Berlins Problemschule jagt ein Mob seine Opfer

Arabischsprachiger Drohbrief aufgetaucht: An Berlins Problemschule jagt ein Mob seine Opfer

Arabischsprachiger Drohbrief aufgetaucht: An Berlins Problemschule jagt ein Mob seine Opfer

Ein blau-weißes Fahrzeug der Berliner Polizei rast eine Straße entlang. Ein Syrer wurde verhaftet.
Ein blau-weißes Fahrzeug der Berliner Polizei rast eine Straße entlang. Ein Syrer wurde verhaftet.
Ein Berliner Polizeifahrzeug im Einsatz. Diesmal wurde der Syrer nicht mehr auf freiem Fuß gelassen. (Symbolbild) / Foto: picture alliance / dts-Agentur | –
Arabischsprachiger Drohbrief aufgetaucht
 

An Berlins Problemschule jagt ein Mob seine Opfer

Im Berliner Stadtteil Friedenau randaliert ein Mob. Bis zu 120 Angreifer und Schaulustige verfolgen zwei Jugendliche – bis die Polizei eingreift. Es ist nicht der erste Vorfall, der die Migranten-Schule in die Schlagzeilen bringt.
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BERLIN. Nachdem ein jugendlicher Mob am Mittwoch mehrere Schüler durch den Berliner Stadtteil Friedenau gejagt hatte, mußte die Polizei mit einer Hundertschaft anrücken. Bis zu 90 Angreifer sollen dabei mindestens zwei Schüler der Friedrich-Bergius-Schule verfolgt und attackiert haben, wie die Bild berichtet. Die Berliner Polizei schreibt von bis zu 120 „beteiligten Personen und Schaulustigen“.

Die Jugendlichen hatten einem ihrer Opfer nach Angaben der Schulleitung zunächst in einer zehnköpfigen Gruppe – bewaffnet mit Messern, Baseballschlägern und Schlagringen – vor dem Schulgebäude aufgelauert. Anlaß des Streits soll ein Mädchen gewesen sein. Demnach hatte der attackierte Schüler eine Mitschülerin angerempelt – worauf ihr Freund die Gruppe mobilisiert haben soll.

Während die Polizei den Schüler zweimal von seinen Peinigern trennte und der Gejagte schließlich „zu seinem Schutz zu seiner Wohnanschrift gebracht und dort seiner Mutter übergeben“ wurde, sei die Gruppe angewachsen. Die ursprünglich vier Polizisten wurden nach Angaben des Tagesspiegel daraufhin durch eine Hundertschaft verstärkt.

„Wir stechen dich ab!“

Zwischen den Jugendlichen sei es zu verbalen Auseinandersetzungen und „Schubsereien“ gekommen. Die Schüler sollen „Wir stechen dich ab!“ gerufen haben. Zudem fand das Schulpersonal einen Schlagring und übergab ihn den Beamten.

„Wenige Minuten“ nachdem der Schüler sicher nach Hause gebracht worden war, seien die Polizisten zu einem nahen Supermarkt gerufen worden. „Dorthin war ein Schüler geflüchtet, der geschlagen und getreten worden sein soll“, berichtet die Behörde. Zwar sei der Jugendliche nicht schwer verletzt gewesen, es werde aber dennoch wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt.

Die Schulleitung berichtete, einen auf Arabisch verfaßten Drohbrief erhalten zu haben. Eine Augenzeugin, die in einer nahen Wäscherei arbeitet, berichtete, die Stimmung sei am Abend „gruselig“ gewesen. Den ganzen weiteren Tag seien die Jugendlichen dort präsent gewesen.

Es herrscht Angst vor Attacken und Häme

Ein Postbote, der Zeuge wurde, erzählte: „Es wird dringend Zeit, daß die Stadt was macht! Wir sind fast nicht mehr durch die Straßen gekommen, weil da so viele Menschen waren. Das waren bestimmt 200, das war richtig voll.“ Die Anwohner hätten mittlerweile Angst, „hier lang zu fahren“, da die Jugendlichen „einfach keine Hemmschwelle mehr“ kennen würden.

Die Lehrer der betroffenen Schule hatten im November mit einem Brandbrief auf das Ausmaß der Gewalt aufmerksam gemacht. Das Kollegium sei „zu 65 Prozent mit bürokratischer Erziehung beschäftigt und nur zu 35 Prozent mit faktenorientiertem Unterricht“, hieß es damals in dem Schreiben.

Von „respektlosem Verhalten der Schülerschaft während der Pausen und beim Toilettengang“ war die Rede, ebenso herrsche die Angst, „in kompromittierenden Situationen fotografiert oder gefilmt zu werden“. 

Mehr als 80 Prozent der Schüler sprechen vorwiegend kein Deutsch

In Pausen komme es wegen „Zusammenrottungen“ auf dem Schulhof, „die bedrohlich und nicht immer unter Kontrolle zu bringen sind“, oftmals zu prekären Situationen für die Pausenaufsicht. Lehrer werden nicht selten körperlich bedroht und sogar attackiert oder mit vollen Flaschen beworfen.

Bei der Friedrich-Bergius-Schule handelt es sich um eine integrierte Sekundarschule ohne gymnasiale Oberstufe. 400 Schüler drücken dort die Schulbank. Mehr als 80 Prozent davon sprechen vorwiegend kein Deutsch. Allein in den ersten 38 Tagen des laufenden Schuljahres soll es bereits 1.500 Eintragungen ins Klassenbuch gegeben haben. Mehr als 500mal wurden Schüler des Unterrichts verwiesen und zu Sozialpädagogen geschickt. (lb)

Ein Berliner Polizeifahrzeug im Einsatz. Diesmal wurde der Syrer nicht mehr auf freiem Fuß gelassen. (Symbolbild) / Foto: picture alliance / dts-Agentur | –
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