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Gesundheitssystem: Pflegebeiträge werden ab 2025 wohl erneut steigen

Gesundheitssystem: Pflegebeiträge werden ab 2025 wohl erneut steigen

Gesundheitssystem: Pflegebeiträge werden ab 2025 wohl erneut steigen

Der DAK-Chef Andreas Storm und der Chef des Verbandes der Ersatzkassen NRW, Dirk Ruiss, kündigen eine Erhöhung der Pflegebeiträge an. Karl Lauterbach spricht von einem "akuten Problem" in der Pflege.
Der DAK-Chef Andreas Storm und der Chef des Verbandes der Ersatzkassen NRW, Dirk Ruiss, kündigen eine Erhöhung der Pflegebeiträge an. Karl Lauterbach spricht von einem "akuten Problem" in der Pflege.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD): Die Pflegebeiträge wurden erst 2023 erhöht, 2025 sollen sie erneut steigen Foto: picture alliance / Jens Niering | Jens Niering
Gesundheitssystem
 

Pflegebeiträge werden ab 2025 wohl erneut steigen

Nächste Hiobsbotschaft für die arbeitstätige Bevölkerung: Die Beiträge zur Pflegeversicherungen werden wohl deutlich steigen, prognostiziert der Chef einer großen Krankenkasse. Auch eine andere Abgabe könnte sich spürbar erhöhen.
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BERLIN. Der Vorstandsvorsitzende der Krankenkasse DAK, Andreas Storm, hat für 2025 einen starken Anstieg der Pflegebeiträge angekündigt. „Das Problem ist, daß wir bereits in diesem Jahr ein erhebliches Finanzierungsdefizit in der Pflegeversicherung haben werden und voraussichtlich noch vor der Bundestagswahl der Beitragssatz deutlich angehoben werden muß“, sagte er der dpa.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) müsse zügig erklären, wie er diese Finanzierungslücke schließen will. Eine weiterreichende Neuausrichtung der Pflegeversicherung solle dann nach der Bundestagswahl angegangen werden, führte Storm aus. Bereits Ende März hatte der DAK-Chef von einem Beitragsanstieg von 0,2 Prozentpunkten in der Pflegeversicherung und von 0,5 Punkten in der Krankenversicherung gesprochen.

Weiterer Verbandschef kündigt höhere Pflegebeiträge an

Ähnlich äußerte sich nun auch der Chef des Verbandes der Ersatzkassen NRW, Dirk Ruiss. Nach aktueller Datenlage sei eine Anhebung der Beitragssätze voraussichtlich schon zu Beginn des kommenden Jahres erforderlich, betonte er gegenüber der Rheinischen Post. Nur so könne die Zahlungsfähigkeit des Gesamtsystems sichergestellt werden.

Ruiss zufolge müßten sich die privaten Versicherer mit einem Finanzausgleich an der sozialen Pflegeversicherung beteiligen. Dies könnte zu einer Entlastung von bis zu zwei Milliarden Euro jährlich führen. Zudem forderte er die Finanzierung der Rentenbeiträge für pflegende Angehörige durch Steuermittel.

Lauterbach: „Explosionsartiger“ Anstieg bei der Zahl der Pflegebedürftigen

Die Ampelkoalition hatte erst im vergangenen Jahr für ein Gesetz von Gesundheitsminister Lauterbach gestimmt und einen Beitragsanstieg für Kinderlose auf vier Prozent und für Beitragszahler mit einem Kind auf 3,4 Prozent beschlossen. Die Finanzen der Pflegeversicherung hätten damit bis 2025 abgesichert sein sollen.

Allerdings verkündete Lauterbach am Montag einen „explosionsartigen“ Anstieg bei der Zahl der Pflegebedürftigen. „Demographisch bedingt wäre 2023 nur mit einem Zuwachs von rund 50.000 Personen zu rechnen gewesen. Doch tatsächlich beträgt das Plus über 360.000“, sagte der SPD-Politiker im Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Er bezeichnete den Zuwachs als „akutes Problem“ für die Pflegeversicherung und betonte, das Leistungsniveau der Pflege könne mit dem jetzigen Beitragssystem allein nicht erhalten werden. Den Grund für den unerwarteten Anstieg „verstehen wir noch nicht genau“, teilte er mit. (dh)

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD): Die Pflegebeiträge wurden erst 2023 erhöht, 2025 sollen sie erneut steigen Foto: picture alliance / Jens Niering | Jens Niering
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