BERLIN. Das Amtsgericht Berlin-Tiergarten hat am Dienstag einen 65jährigen Klima-Chaoten zu einer Haftstrafe von einem Jahr und zehn Monaten ohne Bewährung verurteilt. Es ist die bisher längste Freiheitsstrafe für ein Mitglied der selbsternannten „Letzten Generation“. Der Verurteilte Winfried Lorenz hatte mehrfach Straßen blockiert.
Die Staatsanwaltschaft hatte sogar mehr als zwei Jahre Freiheitsentzug gefordert. Sie argumentierte mit der fehlenden Einsicht des Mannes, der in der Vergangenheit bereits in der JVA Stadelheim in Präventivhaft gesessen hatte. Seinen ehemaligen Beruf als Besitzer einer Druckerei im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg hatte er eigenen Angaben zufolge aufgegeben.
Klima-Radikaler sieht sich weiterhin im Recht
Lorenz rechtfertigte nach dem aktuellen Urteil sein Vorgehen. „Wir befinden uns in der bisher größten Menschheitskrise, die jeden Tag weiter eskaliert. Es gibt nichts Vernünftigeres, als gegen eine Politik zu protestieren, die uns und unsere Kinder immer tiefer in die Klimakatastrophe treibt.“ Verurteilt und an ihrem Handeln gehindert werden müßten diejenigen, „die sich am Verfeuern unserer Lebensgrundlagen bereichern“, sagte der 65jährige.
Im Juli dieses Jahres war eine andere Klima-Kleberin – ebenfalls vom Amtsgericht Berlin-Tiergarten – zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und vier Monaten verurteilt worden. (st)