LEIPZIG. Linksextremisten haben in den Abendstunden und in der Nacht zum Sonntag in Leipzig randaliert. Es gab schwere Ausschreitungen, verletzte Polizisten, eingekesselte Demonstranten und eine Angriff auf eine Polizeiwache in Connewitz. Bereits Monate zuvor hatten Linksextreme mobilisiert und den „Tag der Rache“ angekündigt, bei dem schwere Straftaten und Sachbeschädigungen im Millionenhöhe verübt werden sollten.
Dies war eine Reaktion auf die Verurteilung der Linksextremistin Lina E. (28) und drei ihrer Mittäter einer Schlägerbande zu über 14 Jahren Haft. Die Stadt hatte die Demonstration der Linksextremisten zwar verboten, dennoch hatten sich laut Polizeiangaben 1.500 gewaltbereite Autonome und 4.000 Sympathisanten angekündigt. Wieviel tatsächliche anreisten blieb jedoch unklar. Laut Polizeiberichten sollen bei einer Demonstration gegen das Demonstrationsverbot etwa 500 gewaltbereite Personen anwesend gewesen sein.
Angriff auf Polizeiwache
Die Polizei hatte immer noch rund 2.500 Beamte aus verschiedenen Bundesländern im Einsatz, darunter auch drei Hubschrauberbesatzungen, zehn Wasserwerfer, Räumpanzer und eine Reiterstaffel. Dieser Einsatz galt als einer der größten der letzten Jahre. Beamte kesselten nach ersten Ausschreitungen die einzige erlaubte Demo des Abends ein. Im Kessel befanden sich etwa 500 Personen. Nach zehn Stunden wurde die Einkesselung am Heinrich-Schütz-Platz aufgelöst. In den frühen Morgenstunden stellte die Polizei bei den letzten 40 festgesetzten Demonstranten ihre Personalien fest.
Der einzigen erlaubten Demo gegen das Urteil von #LinaE wurde das Weiterziehen untersagt. Wasserwerfer fahren auf. Das läßt die Reihen der Protestler schnell schwinden. Doch einige sammeln sich an anderen Orten neu. #le0306 pic.twitter.com/mcEg1nAfRD
— Junge Freiheit (@Junge_Freiheit) June 3, 2023
Am Polizeirevier in der Wiedebach-Passage kam es zu einem massiven Angriff mit Steinen, bei dem das Gebäude schwer beschädigt wurde. Dieses Revier im Stadtteil Connewitz war in den letzten Jahren immer wieder Ziel von Angriffen.
Vor allem im Süden Leipzigs wurden Barrikaden errichtet und teil in Brand gesetzt. Die Randalierer warfen mit Steinen, Feuerwerkkörpern und auch mindestens einem Sprengsatz. Fünf Männer im Alter von 20, 25, 28 und 32 Jahren wurden wegen schweren Landfriedensbruchs festgenommen und Haftbefehle gegen sie erlassen.
Zusätzlich zu den schweren Ausschreitungen und den anhaltenden Polizeieinsätzen feierte die Stadt an diesem Wochenende ihr 1.000-jähriges Bestehen mit zahlreichen Veranstaltungen. Am Samstag trat der Sänger Herbert Grönemeyer in Leipzig auf und der 1. FC Lok Leipzig und der Chemnitzer FC standen im Finale des Sachsenpokals. (JF)