Anzeige
Anzeige

Demo nach der Verurteilung von Lina E.: Polizeikessel und Angriff auf Wache in Leipzig

Demo nach der Verurteilung von Lina E.: Polizeikessel und Angriff auf Wache in Leipzig

Demo nach der Verurteilung von Lina E.: Polizeikessel und Angriff auf Wache in Leipzig

Demonstranten stehen im Polizeikessel.
Demonstranten stehen im Polizeikessel.
Demonstranten stehen während einer sogenannten polizeilichen Umschließung zusammen. Bei Demonstrationen aus Protest der linken Szene im Zusammenhang mit dem Lina-Prozess ist es am Wochenende im Stadtteil Connewitz zu Ausschreitungen zwischen Vermummten und der Polizei gekommen. Foto: picture alliance/dpa | Sebastian Willnow
Demo nach der Verurteilung von Lina E.
 

Polizeikessel und Angriff auf Wache in Leipzig

Linksextremisten randalieren in Leipzig in der Nacht vom Samstag auf Sonntag. Steine, Feuerwerkskörper und auch ein Sprengsatz fliegen in Richtung der Polizeikräfte. Ein Wachgebäude wird angegriffen. Die Beamten nehmen die Personalien von 500 eingekesselten Demonstranten auf.
Anzeige

Weißmann, Reich, Republik, Nachkriegsrechte

LEIPZIG. Linksextremisten haben in den Abendstunden und in der Nacht zum Sonntag in Leipzig randaliert. Es gab schwere Ausschreitungen, verletzte Polizisten, eingekesselte Demonstranten und eine Angriff auf eine Polizeiwache in Connewitz. Bereits Monate zuvor hatten Linksextreme mobilisiert und den „Tag der Rache“ angekündigt, bei dem schwere Straftaten und Sachbeschädigungen im Millionenhöhe verübt werden sollten.

Dies war eine Reaktion auf die Verurteilung der Linksextremistin Lina E. (28) und drei ihrer Mittäter einer Schlägerbande zu über 14 Jahren Haft. Die Stadt hatte die Demonstration der Linksextremisten zwar verboten, dennoch hatten sich laut Polizeiangaben 1.500 gewaltbereite Autonome und 4.000 Sympathisanten angekündigt. Wieviel tatsächliche anreisten blieb jedoch unklar. Laut Polizeiberichten sollen bei einer Demonstration gegen das Demonstrationsverbot etwa 500 gewaltbereite Personen anwesend gewesen sein.

Angriff auf Polizeiwache

Die Polizei hatte immer noch rund 2.500 Beamte aus verschiedenen Bundesländern im Einsatz, darunter auch drei Hubschrauberbesatzungen, zehn Wasserwerfer, Räumpanzer und eine Reiterstaffel. Dieser Einsatz galt als einer der größten der letzten Jahre. Beamte kesselten nach ersten Ausschreitungen die einzige erlaubte Demo des Abends ein. Im Kessel befanden sich etwa 500 Personen. Nach zehn Stunden wurde die Einkesselung am Heinrich-Schütz-Platz aufgelöst. In den frühen Morgenstunden stellte die Polizei bei den letzten 40 festgesetzten Demonstranten ihre Personalien fest.

Am Polizeirevier in der Wiedebach-Passage kam es zu einem massiven Angriff mit Steinen, bei dem das Gebäude schwer beschädigt wurde. Dieses Revier im Stadtteil Connewitz war in den letzten Jahren immer wieder Ziel von Angriffen.

Vor allem im Süden Leipzigs wurden Barrikaden errichtet und teil in Brand gesetzt. Die Randalierer warfen mit Steinen, Feuerwerkkörpern und auch mindestens einem Sprengsatz. Fünf Männer im Alter von 20, 25, 28 und 32 Jahren wurden wegen schweren Landfriedensbruchs festgenommen und Haftbefehle gegen sie erlassen.

Zusätzlich zu den schweren Ausschreitungen und den anhaltenden Polizeieinsätzen feierte die Stadt an diesem Wochenende ihr 1.000-jähriges Bestehen mit zahlreichen Veranstaltungen. Am Samstag trat der Sänger Herbert Grönemeyer in Leipzig auf und der 1. FC Lok Leipzig und der Chemnitzer FC standen im Finale des Sachsenpokals. (JF)

Demonstranten stehen während einer sogenannten polizeilichen Umschließung zusammen. Bei Demonstrationen aus Protest der linken Szene im Zusammenhang mit dem Lina-Prozess ist es am Wochenende im Stadtteil Connewitz zu Ausschreitungen zwischen Vermummten und der Polizei gekommen. Foto: picture alliance/dpa | Sebastian Willnow
Anzeige
Anzeige

Der nächste Beitrag

aktuelles