BERLIN. Die Polizei hat am Donnerstagabend drei mutmaßliche Mitglieder der Hamas verhaftet und ein Objekt in Berlin-Mitte durchsucht. Ein weiterer Verdächtiger wurde auf Antrag Deutschlands von der niederländischen Polizei in Rotterdam festgenommen.
Bei den Festgenommenen handelt es sich laut Welt um die im Libanon geborenen Abdelhamid Al A. und Ibrahim El-R., um den Ägypter Mohamed B. sowie Nazih R., der die niederländische Staatsbürgerschaft besitzt.
Auf der Suche nach dem Hamas-Waffenversteck
Die vier Männer sollen sich bereits in der Vergangenheit an Auslandsoperationen der Hamas beteiligt haben und „über eine enge Anbindung“ an deren militärische Führung verfügen. Kopf der Zelle soll Abdelhamid Al A. sein.
Dieser soll es auch gewesen sein, der laut Geheimdienstinformationen im Libanon den Befehl erhielt, ein bereits angelegte Waffenversteck in Deutschland ausfindig zu machen und die Waffen für Anschläge auf jüdische Einrichtungen zu benutzen.
Das Versteck ist offenkundig schwer zu finden. Die Berliner Zelle hatte mehrere vergebliche Versuche gestartet, das Erd-Depot zu finden. Aktuell sucht nun die Polizei nach den Waffen. Ob die mutmaßlichen Terroristen bereits konkrete Ziele ins Visier genommen haben, ist derzeit nicht bekannt. Auch nicht, wann das Waffendepot eingerichtet wurde.
Weitere Hamas Terrorzelle in Dänemark
Zeitgleich mit der Operation in Deutschland zerschlug die dänische Polizei eine weitere mutmaßliche Terrorzelle der Hamas. Drei Männer wurden in Dänemark verhaftet. Ein weiteres mutmaßliches Mitglied hielt sich – wie bereits bei der anderen Zelle – in den Niederlanden auf.
Die beiden Gruppen sollen nach Informationen des israelischen Geheimdienstes unabhängig voneinander gearbeitet haben. Nach Einschätzung von Ermittlern betrachtet die Hamas Deutschland seit geraumer Zeit als Rückzugsraum. Doch Pläne für Anschläge außerhalb Israels und Palästinas wären für die radikalislamische Terrororganisation eine Neuheit. (JF)