BERLIN. Alt-Bundespräsident Joachim Gauck hat Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt wegen einer acht Jahre zurückliegenden Aussage zur Ukraine verbal verurteilt. Der am 10. November 2015 verstorbene Politiker hatte kurz vor seinem Tod gesagt, daß er das Drängen der EU, die Ukraine zu einem Mitgliedsstaat zu machen, mit Blick auf das Sicherheitsbedürfnis Rußlands ablehne.
Gauck-Vorwurf: Schmidt war ein „Machtmensch“
Gauck zeigte dafür in der ARD-Talkshow „Maischberger“ überhaupt kein Verständnis: „So werden einst kluge Menschen dann im Alter manchmal kindisch.“ Schmidt sei, so der 83jährige, „ein Machtmensch“ gewesen. Und diese „bewundern manchmal auch Größe und Macht in einer Weise, die ich nicht nachvollziehen möchte“.
Schmidt: „Idiotisches Angebot der EU“ zerstört Vertrauen
Das Vertrauen zwischen Rußland und dem Westen sei durch „die idiotischen Angebote und Absichten, die dahintersteckten seitens der Europäischen Union“ zerstört worden, hatte Schmidt kritisiert. Der Versuch, die EU auf die Ukraine auszudehnen, sei „ziemlicher Blödsinn“. (fh)