BERLIN. Die Bundeshauptstadt hat in dieser Woche ein Regenbogennetzwerk innerhalb der Landesverwaltung gegründet. Erklärtes Ziel sei die Vernetzung der nicht-heterosexuellen- und Trans-Beschäftigten im Berliner Staatsapparat. Man wolle den „kollegialen Austausch sowie eine höhere Sensibilität für queere Lebensweisen in der Verwaltung fördern“, heißt es von der Senatsverwaltung für Arbeit und Soziales. Das Netzwerk ist Teil des LSBTIQ+ Aktionsplans der Landesregierung. Die Abkürzung steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche sowie andere „queere“ Menschen.
Lobende Worte für die Initiative fand Berlins Finanzsenator Stefan Evers (CDU): „Damit verdeutlichen wir unseren gemeinsamen Anspruch, diese Vielfalt weiter zu fördern und sichtbar zu machen.“ Man habe bereits neue Akzente beim Personalmarketing gesetzt und werde „intensiv“ an der „Willkommenskultur“ sowie einem neuen Führungskräfteleitbild arbeiten, kündigte der 44jährige an. Der Queerbeauftragte der Berliner Landesregierung, Alfonso Pantisano (SPD), fügte hinzu, daß das Netzwerk zum Vorbild für viele Unternehmen werden soll.
Die CDU-Berlin möchte queer sein
Seit Regierungsantritt betonen die Christdemokraten und ihr sozialdemokratischer Juniorpartner ihre Unterstützung der LSBTQ-Szene. Der Koalitionsvertrag, der Anfang April unterschrieben worden war, schreibt unter anderem vor, daß jeder Bezirk jeweils eine Person als Queerbeauftragten in Vollzeit einstellen muß.
Darüber hinaus hatte der Regierende Bürgermeister, Kai Wegner (CDU), im Juli eine Erweiterung von Artikel 3 im Grundgesetz um den Aspekt der sexuellen Identität gefordert. „Das ist mein Versprechen“, versicherte er auf dem Christopher Street Day in Berlin. (kuk)