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Vortrag über zwei Geschlechter: „Umerziehungs-Terror“: Scharfe Kritik an Humboldt-Universität

Vortrag über zwei Geschlechter: „Umerziehungs-Terror“: Scharfe Kritik an Humboldt-Universität

Vortrag über zwei Geschlechter: „Umerziehungs-Terror“: Scharfe Kritik an Humboldt-Universität

In Berlin haben am vergangenen Samstag Demonstranten gegen den geplanten Vortrag über Zweigeschlechtlichkeit beim Menschen protestiert Foto:picture alliance/dpa | Christophe Gateau
In Berlin haben am vergangenen Samstag Demonstranten gegen den geplanten Vortrag über Zweigeschlechtlichkeit beim Menschen protestiert Foto:picture alliance/dpa | Christophe Gateau
In Berlin haben am vergangenen Samstag Demonstranten gegen den geplanten Vortrag über Zweigeschlechtlichkeit beim Menschen protestiert Foto:picture alliance/dpa | Christophe Gateau
Vortrag über zwei Geschlechter
 

„Umerziehungs-Terror“: Scharfe Kritik an Humboldt-Universität

Nach Drohungen von Gender-Ideologen sagte die Berliner Humboldt-Universität einen Vortrag über die Zweigeschlechtlichkeit in der Biologie ab. Die Kritik an der Entscheidung wächst und auch die betroffene Biologin äußert sich.
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BERLIN. Die Kritik an der Humboldt-Universität (HU) wegen der Absage eines Vortrags über Zweigeschlechtlichkeit in der Biologie reißt nicht ab. „Dieser Umerziehungs-Terror paßt nicht zu einem freiheitlichen Land“, sagte der CSU-Bundestagsabgeordnete Florian Hahn gegenüber der Bild. „Wer sich öffentlich zu Grillfleisch bekennt oder äußert, daß es in der Biologie nur zwei Geschlechter gebe“, werde öffentlich an den Pranger gestellt.

Hintergrund der Kritik ist die Absage des Vortrags „Geschlecht ist nicht gleich (Ge)schlecht. Sex, Gender und warum es in der Biologie nur zwei Geschlechter gibt“ der Biologin Marie Vollbrecht durch die Universität. Zuvor hatte der „Arbeitskreis kritischer Juristen an der Humboldt Uni Berlin“ (AKJ) zum Protest vor Ort aufgerufen. Es sei „skandalös“, daß die HU Berlin „einer bekanntermaßen transfeindlichen Referentin eine Bühne bietet“, kommentierte AKJ-Pressesprecherin Stefanie X. Richter. „An unserer Uni gibt es keinen Platz für Queerfeindlichkeit. Wir sehen uns auf der Straße!“. Weil die Universitätsleitung nach eigenen Angaben nicht für die Sicherheit garantieren konnte, sagte sie den Vortrag kurzfristig ab. Diese soll nachgeholt werden.

Gecancelte Biologin: „Ich bin sehr links“

Vollbrecht verteidigte unterdessen ihren Standpunkt. Aus biologischer Sicht sei es „ein evolutionärer Fakt, daß es nur zwei Geschlechter gibt“, sagte sie der Welt. Es gebe nur zwei verschiedene Keimzellen, und daraus resultiere das, „was wir männlich und weiblich nennen“. Jeder solle nach seiner Façon glücklich werden, jedoch sei die Existenz von zwei Geschlechtern nicht zu leugnen, betonte die Biologin.

Sich selbst bezeichnete Vollbrecht als „sehr links“. Sie sei in ihrer Jugend klassisch links sozialisiert worden und sehe sich selbst als „Feministin“, unterstrich die Wissenschaftlerin. Ihr Vortrag ist inzwischen auf YouTube zu finden:

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Berliner AfD warnt vor „Kapitulation vor selbsternannten Politzensoren“

Auch AfD und FDP kritisierten das Agieren der Universität. Der wissenschaftspolitische Sprecher der AfD-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, Martin Trefzer, sagte, es könne nicht sein, daß auf eine Bedrohung der Lehr- und Redefreiheit immer wieder kopflos mit einer „Kapitulation vor selbsternannten Politzensoren“ reagiert werde. „Die Universitäten sind jetzt in der Pflicht, den Korridor des Sag- und Denkbaren entschlossen zu verteidigen.“

Zuvor hatte bereits Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) gefordert, es dürfe „nicht in der Hand von Aktivisten liegen, welche Positionen gehört werden dürfen und welche nicht“. Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP) zeigte sich ebenfalls irritiert vom Verhalten der Universität: „Es ist eine bedenkliche Situation, wenn ausgerechnet an einer Hochschule, die idealtypisch den Freiraum der Debatte garantieren soll, derart diskursfeindlich vorgegangen wird.“

Kritik gegenüber dem Verhalten der HU kam auch vom Präsidenten des Deutschen Hochschulverbands, Bernhard Kempen. Die Universität habe der Wissenschaftsfreiheit einen Bärendienst erwiesen. Statt dem Druck beizugeben, hätte sie „Rückgrat beweisen sollen“ und alles daransetzen müssen, daß der Vortrag stattfinden könne. Universitäten seien Stätten geistiger Auseinandersetzung. „Boykott, Bashing, Mobbing oder gar Gewalt dürfen keinen Erfolg haben“, mahnte Kempen. (st)

In Berlin haben am vergangenen Samstag Demonstranten gegen den geplanten Vortrag über Zweigeschlechtlichkeit beim Menschen protestiert Foto:picture alliance/dpa | Christophe Gateau
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