BERLIN. Der Berliner Senat hat angekündigt, bis Mitte November 1.200 neue Plätze für Migranten bereitzustellen. „Wir wollen dafür sorgen, daß Menschen, die in Berlin ankommen und Asyl beantragen, auch untergebracht werden“, sagte Sozialsenatorin Elke Breitenbach (Die Linke) am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur (DPA).
Dafür hat die Stadt unter anderem vorgesehen, zwei Containerdörfer in den Bezirken Marzahn und Lichtenberg wieder in Stand zu setzen, die bereits in der Flüchtlingskrise von 2015/16 für die Unterbringung von Migranten genutzt wurden. Auch zwei Neubauten in Neukölln sowie ein sanierter Gebäudekomplex in Berlin-Mitte wurden für das Vorhaben ausgesucht.
Sprecherin: „Gehen davon aus, daß diese Dynamik anhält“
„Wir hatten zuletzt mehr als 1.000 Zugänge im Monat“, äußerte eine Sprecherin des Landesamts für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) am Dienstag. In den vergangenen Monaten seien es immer durchschnittlich 400 bis 500 gewesen. „Wir gehen davon aus, daß diese Dynamik anhält.“
Das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf teilte zu der geplanten Reaktivierung der Containersiedlung am Montag mit, die Anwohner seien bereits mit Informationsbroschüren über die anstehenden Veränderungen informiert worden. Zudem wolle man die Kontakte wiederherstellen, die sich 2015/16 zwischen den Behörden und Bürgerinitiativen gebildet hatten, um Flüchtlinge besser zu betreuen.
Mehrzahl der Migranten im Osten Berlins untergebracht
Bis zum September 2021 sind bereits mehr Migranten angekommen als im gesamten Vorjahreszeitraum. Derzeit halten sich laut Zahlen des LAF rund 20.000 Flüchtlinge in Berlin auf. Nur noch 800 weitere Plätze sind momentan frei. Ein Großteil der Menschen wird in den drei Ostberliner Bezirken Lichtenberg, Pankow und Marzahn-Hellersdorf untergebracht.
Die meisten Migranten kommen aus Syrien, Afghanistan und dem Irak. Aber auch die Zahl der aus osteuropäischen Ländern wie Nordmazedonien, Moldavien und Georgien kommenden Flüchtlinge hat zugenommen.
Unterdessen hat Polen weitere Soldaten an die Grenze zu Weißrußland beordert. Mittlerweile seien 6.000 von ihnen in der Region im Einsatz, sagte der polnische Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak am Dienstag laut dem Fernsehsender ntv.
Das seien doppelt so viele wie noch am Wochenende. Die Truppen seien damit beauftragt, die Grenzpolizei bei der Bewachung der Grenzanlagen zu unterstützen. Allein am Montag habe es Blaszczak zufolge 612 illegale Einreiseversuche gegeben. (fw)