BERLIN. Linksradikale haben zu „dezentralen Aktionen gegen Kapitalismus, Rassismus und Patriarchat“ am 30. April und 1. Mai in Berlin aufgerufen. „Durch die Pandemie werden auch unsere Aktivitäten am 1. Mai stark beeinflußt. Wir lassen uns jedoch nicht vom Staat vorschreiben, wie unser Protest aussehen wird“, schrieb das „R1MB-Bündnis“ am Donnerstag in einem Aufruf auf der linksradikalen Szeneplattform „Indymedia“.
Man nehme die Ansteckungsgefahr durch Corona sehr ernst, weshalb man über „gemeinschaftliche, kollektive Aktionen“ noch debattiere, heißt es in dem Schreiben. Unabhängig davon gebe es aber genug Gründe, an den beiden Tagen „dezentral aktiv“ zu werden.
Erhalt von „Liebig 34“und für Masseneinwanderung
In dem Aufruf warben die Urheber mit linksextremen Parolen gegen Kapitalismus, gegen eine angebliche Stadt der Reichen, für den Erhalt des linksextremen Szenetreffpunkts „Liebig 34“ sowie für Masseneinwanderung. „Laßt uns am 30. April und am 1. Mai unsere Kämpfe für eine solidarische Gesellschaft ohne Kapitalismus, Rassismus und Patriarchat verbinden! Tragt den Protest zu den Verantwortlichen für die Abschottung gegen Geflüchtete, zu den Akteur*innen von Verdrängung und Zwangsräumung und zu den Profiteur*innen von kapitalistischer Ausbeutung.“
Bereits vor einigen Tagen hatte das Bündnis trotz der Corona-Krise zu einem „Revolutionären 1. Mai“ aufgerufen. In der Vergangenheit war es während oder nach der „Revolutionären 1.-Mai-Demonstration“ immer wieder zu Attacken auf Polizisten gekommen. Die Ordnungshüter sind jedes Mal mit einem Großaufgebot vor Ort. Im vergangenen Jahr plante die Polizei ihre Einsätze mit 5.500 Beamten. Die Linksradikalen gaben unterdessen Tipps, wie sich Beteiligte etwa bei Verhaftungen verhalten sollten. Auch in der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai hatten Linksextreme immer wieder Autos angezündet oder Polizisten attackiert. (ls)